News-Archiv - News aus der Literatur- und Verlagsszene
Berichte, Nachrichten, Meldungen

Alle News im Wortlaut - Übersicht VII

Erich-Kästner-Preis für Literatur 2003 für Tomi Ungerer
Tomi Ungerers Der 71-jährige weltbekannte Autor und Zeichner
Tomi Ungerer erhält den mit 5.000 Euro dotierten Erich-Kästner-Preis der Münchner Erich-Kästner-Gesellschaft 2003. Die Auszeichnung wird am 28. Februar 2003 im Gebäude des Europarates in Straßburg verliehen. Die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, wird die Laudatio halten.
Tomi (Jean Thomas) Ungerer wurde am 28. November 1931 in Straßburg als Sohn eines Uhrmachers geboren. Die erste Schulzeit erlebte er im von Nazi-Deutschland besetzten Elsass. Seine Abiturprüfung schafft der fast zwanzigjährige Ungerer nicht. Er betätigte sich als Schaufenster-Dekorateur, Werbezeichner und zeitweise sogar als berittener Soldat in der französischen Saharatruppe. 1953/54 besuchte er die École Municipale des Arts Décoratifs. Ausgedehnte Reisen führten ihn durch ganz Europa, Nordafrika bis ans Nordkapp. 1956 ging er für dreizehn Jahre in die USA, wo er seine ersten Bücher veröffentlichte. 1957 erschien Ungerers erstes Kinderbuch "The Mellops Go Flying". 1971 übersiedelt er mit seiner zweiten Frau nach Kanada, 1976 nach Südirland.
Immer wieder setzte sich Ungerer für den Ausbau der deutsch-französischen Kulturbeziehungen ein - 1993 erhielt er dafür das Bundesverdienstkreuz. 2001 würdigte ihn seine Heimatstadt Straßburg mit der Eröffnung des Tomi-Ungerer-Museums.
Tomi Ungerer: Erotoscope. Taschen Verlag 2001Ungerers vielfältiges Werk ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Jacob-Burckhardt-Preis der Basler Goethe-Stiftung (1983), dem Großen Nationalpreis für Graphik (1995) und dem Hans-Christian-Andersen-Preis (1998). Seit 1984 ist Ungerer "Commandeur de l`Ordre des Arts et Lettres". Im Jahr 1991 erschien der erste Teil seiner Autobiographie "Im Krieg ganz wie im Krieg" ("A la guerre com à la guerre"). Die deutschen Ausgaben seiner Bücher erscheinen seit Ende der 50er Jahre im Zürcher Diogenes Verlag.

Der Erich-Kästner-Preis für Literatur wird seit den siebziger Jahren in unregelmäßigen Abständen an lebende Autoren verliehen, "die herausragende schriftstellerische Werke mit zeitkritischen Zügen veröffentlicht haben". Der Preis geht auf eine Initiative des ersten Präsidenten der 1975 in München gegründeten Erich-Kästner-Gesellschaft, Hermann Kesten (1900 - 1996) zurück. Bisherige Preisträger waren Peter Rühmkorf (1979) Vicco von Bülow alias Loriot (1984) und Robert Gernhardt (1999).

Links:

Ausführliche Biografie auf den Seiten des Deutschen Historischen Museums Berlin
Porträt Tomi Ungerers bei "ARTE"
"Räuber und Gedärm" - Artikel zum 70. Geburtstag von Tomi Ungerer von Oliver Weiss bei "LEGAmedia"

Buchcover: oben: Tomi Ungerer: Cats as Cats can. Englischsprachig. Erschienen 1997.
Buchcover unten: Tomi Ungerer: Erotoscope. Taschen Verlag 2001.

(TourLiteratur 5 / Januar 2003)

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Autorin Mary Wesley gestorben
Mary Wesley: Ein böses Nachspiel. Roman. München: List 1995Die englische Erfolgsautorin Mary Wesley ist am 30. Dezember 2002 in Totnes (Südwestengland) im Alter von 90 Jahren gestorben. In Deutschland ist sie mit Unterhaltungsromanen wie "Mathildas letzter Sommer", "Eine talentierte Frau", "Ein Leben nach Maß" und "Die letzten Tage der Unschuld" bekannt geworden. Mary Wesley wurde am 24. Juni 1912 als drittes Kind eines britischen Colonel in Englefield Green (Windsor Great Park) geboren. Sie war in zweiter Ehe mit dem Dramatiker und Journalisten Eric Siepmann verheiratet. Wesley veröffentlichte insgesamt zehn Romane, drei davon wurden verfilmt. Der Zweite Weltkrieg bildete für viele ihrer Bücher den historischen Hintergrund.

Ein ausführlicher biografischer Artikel bei "Buzzle.com" (englisch)

Buchcover: Mary Wesley: Ein böses Nachspiel. Roman. München: List Verlag 1995.

(TourLiteratur 5 / Januar 2003)

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Neuerungen bei den 27. "Tagen der deutschsprachigen Literatur" 2003
Bei den diesjährigen 27. Tagen der deutschsprachigen Literatur wird es eine Reihe von Änderungen geben, wie das Robert-Musil-Literatur-Museum Klagenfurt in einer Presse-Meldung mitteilt. So wird es zu einer Aufstockung der Jury von sieben auf neun Mitglieder kommen. Um den Bachmann-Preis, 2003 erstmals in einer Höhe von 22.500 Euro vergeben, werden 18 Autorinnen und Autoren lesen. Neue Jury-Vorsitzende ist die ZEIT-Literaturkritikerin Iris Radisch. Alle Lesungen und Diskussionen werden wieder auf 3sat live üertragen.

Mehr zum Bachmannpreis (u.a. alle Preisträgerinnen und Preisträger)

(TourLiteratur 5 / Januar 2003)

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José María Gironella gestorben
José María Gironella: Los cipreses creen en Dios. Ed. Planeta 1993Der spanische Autor José María Gironella ist am 3. Januar 2003, nur drei Tage nach seinem 85. Geburtstag, in seinem Haus in der Nähe von Barcelona an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Gironella wurde mit seiner Bürgerkriegs-Trilogie "Die Zypressen glauben an Gott" ("Los cipreses creen en Dios", 1953) bekannt, für die er mit dem spanischen Nationalen Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Gironella wurde am 31. Dezember 1917 in Gerona geboren. Sein Gesamtwerk wurde u.a. mit dem Nadal- und dem Planeta-Preis gewürdigt. Weitere wichtige Werke sind der Roman "Un Hombre" sowie der Lyrikband "Der Winter hat begonnen, aber Du bist nicht hier". Die deutschen Übersetzungen seiner Bücher sind im Münchner List Verlag erschienen.

Buchcover: José María Gironella: Los cipreses creen en Dios. Ed. Planeta 1993.

(TourLiteratur 5 / Januar 2003)

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Bundesverdienstkreuz für Marcel Reich-Ranicki
M. Reich-Ranicki: Mein Leben. Stuttgart: DVA 1999Diese Ehrbezeugung hat ihm noch gefehlt: "Literaturpapst" Marcel Reich-Ranicki hat im Januar 2003 das große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland erhalten, immerhin die fünfthöchste Stufe des Verdienstordens. Überreicht wurde ihm die Auszeichnung in der Deutschen Bibliothek in Frankfurt am Main durch die hessische Wissenschaftsministerin Ruth Wagner (FDP). Im Dezember 2002 lief seine vorerst letzte "Solo"-Sendung im ZDF.

Weiterführende Links zu Marcel Reich-Ranicki

Buchcover: Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben. Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1999.

(TourLiteratur 5 / Januar 2003)

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Nadal-Preis 2003 für Andrés Trapiello
Andrés Trapiello: Días y Noches. Espasa-Calpe 2000Der 1954 in León (Asturien/Spanien) geborene Lyriker, Romancier und Essayist Andrés Trapiello hat den diesjährigen Nadal-Preis des spanischen Destino Verlages (Barcelona) erhalten. Der Nadal-Preis ist die älteste und neben dem Planeta-Preis wohl bedeutendste Literaturauszeichnung Spaniens und wird seit dem Jahr 1944 vergeben. Trapiello, bereits der 59. Preisträger, erhielt die mit 18.000 dotierte Ehrung für seinen neuesten Roman "Los amigos del crimen perfecto" ("Die Freunde des perfekten Verbechens"), in dem es um drei Freunde im Spanien der Nach-Franco-Ära geht, die den "perfekten" Mord planen. Preisträgerin im letzten Jahr war Ángela Vallvey, davor konnten u.a. Fernando Marías (2001), Lorenzo Silva (2000), Lucía Etxebarría (1998), Rosa Regàs (1994), Juan José Millás (1990) und Manuel Vicent (1986) die Ehrung entgegen nehmen. Erste Preisträgerin im Jahr 1944 war Carmen Laforet.

Buchcover: Andrés Trapiello: Días y Noches. Espasa-Calpe 2000.

(TourLiteratur 5 / Januar 2003)

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Der neue "Wilsberg"-Krimi soll verboten werden
Jürgen Kehrer: Wilsberg und der tote Professor. Grafit Verlag 2002Kaum ist der neue "Wilsberg"-Krimi erschienen, gibt es auch schon Ärger: In "Wilsberg und der tote Professor" geht es um einen fiesen Hochschullehrer, der ermordet wird. Die Schilderung der äußeren Umstände dieser Figur lasse darauf schließen, so Privatdozent Dr. Klaus Siewert vom Institut für Deutsche Philologie der Universität Münster, dass damit seine Person gemeint sei - der fiktive Professor ist im Roman Experte für Sondersprachen, ebenso wie Siewert, der u.a. im Wiesbadener Harrassowitz Verlag die Reihe "Sondersprachenforschung" herausgibt und ein "Handwörterbuch der Münsterschen Masematte", eines in Münster beheimateten Rotwelsch-Dialekts veröffentlicht hat. Im März 1999 ist auf Initiative Siewerts die "Internationale Gesellschaft für Sondersprachenforschung" (IGS) gegründet worden. Siewert will nun vor dem Amtsgericht Münster ein Verkaufsverbot erreichen. Eine Entscheidung wird für Ende Januar 2003 erwartet. Der Nutzen der ganzen Angelegenheit ist allerdings fraglich: bisher wurden bereits 11.000 Exemplare des Romans von Jürgen Kehrer verkauft, das sind annähernd 90% der Erstauflage. Die "Wilsberg"-Krimis, die im Grafit Verlag erscheinen, sind einem größeren Publikum durch eine Reihe von ZDF-Verfilmungen bekannt geworden - Leonard Lansink spielt die Figur des privat und finanziell glücklosen Privatdetektivs Georg Wilsberg, der eigentlich Besitzer eines schlecht laufenden Antiquariats in Münster ist und sich immer wieder ungebeten in die Ermittlungsarbeit der örtlichen Kriminalpolizei einmischt.
Autor Jürgen Kehrer, Jahrgang 1956, geboren in Essen, hat neben den "Wilsberg"-Büchern zahlreiche weitere Kriminalromane sowie Abhandlungen zur Münsteraner Kriminalitätsgeschichte verfasst. 1997 erschien im Waxmann Verlag sein erster historischer Roman ("Tod im Friedenssaal"). Kehrer lebt als freier Autor in Münster.

Links:

Homepage des Dortmunder Grafit Verlages
Biografisch-werkgeschichtliche Infos zu Jürgen Kehrer im "Lexikon der deutschen Krimiautoren"
Infos zu Jürgen Kehrer und seinen Krimis in der "Krimi-Kiste"
Mehr zum aktuellen "Wilsberg"-Buch bei "FrizzText"
Das "Wilsberg"-Archiv des ZDF
Ein Interview mit Anton Moho, dem Producer der "Wilsberg"-Verfilmungen
Infoseite zu PD Dr. Klaus Siewert (Institut für Deutsche Philologie I der Universität Münster)

Buchcover: Jürgen Kehrer: Wilsberg und der tote Professor. Roman. Grafit Verlag 2002.

(TourLiteratur 5 / Januar 2003)

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Das Leben Dante Alighieris als Film
Dante Alighieri - Copyright: Archiv Diogenes Verlag, ZürichEr gilt als Vater der italienischen Literatur: Dante Alighieri, geboren 1265 in Florenz, gestorben 1321 in Ravenna. Nun soll sein Leben verfilmt werden. Der 50-jährige Starregisseur Roberto Benigni will den Zweiteiler für den Fernsehsender RAI produzieren und das Drehbuch dazu schreiben. Benigni gilt als profunder Kenner der Werke Dantes. Dessen berühmtestes Werk ist die "Göttliche Komödie" ("Divina commedia"), an der er 15 Jahre lang arbeitete. Darin erfährt Dante auf einer fiktiven Wanderung mit Vergil die Hölle (Inferno) und das Fegefeuer (Purgatorio), um schließlich von seiner Jugendliebe Beatrice ins Paradies (Paradiso) geführt zu werden. Dort begegnet ihm St. Bernhard, der ihm die Augen für die Allmacht Gottes öffnet.

Links:

Homepage der Deutschen Dante-Gesellschaft, Magdeburg
Bio-bibliografischer Artikel aus dem "Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon"
Infos zur "Göttlichen Komödie" auf den Seiten von "literaturwissenschaft: aktiv"
Die ersten 6 Gesänge der "Göttlichen Komödie" im Volltext (deutsch) in der Übertragung von Karl Witte
Ausführliche Biografie Roberto Benignis im "Filmstarlexikon" von Dirk Jasper

Abbildung: Dante Alighieri - © Archiv Diogenes Verlag, Zürich.

(TourLiteratur 5 / Januar 2003)

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Urs Widmer wird Mainzer Stadtschreiber 2003
Der Schweizer Schriftsteller Urs Widmer wird am 6. Februar 2003 von 3sat, ZDF und der Stadt Mainz zum Stadtschreiber 2003 ernannt. Widmer, 1938 in Basel geboren, wird für sein literarisches Gesamtwerk ausgezeichnet. Widmers Bücher erscheinen im Zürcher Diogenes Verlag, zuletzt der Roman "Der Geliebte der Mutter" (2000).

Mehr zu Urs Widmer lesen Sie hier
Weiterführende Links zu Urs Widmer


(TourLiteratur 5 / Januar 2003)

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Die Fliegenklatsche kommt. Aus für Eichborn?
Eichbornfliege - Copyright: Eichborn Verlag Frankfurt/MainWirtschaftswissenschaftler wissen es nicht erst seit den jüngsten Börsenpleiten: allzu hemmungslose Expansionspolitik und die Vernachlässigung des Kerngeschäfts kann zu bösen Folgen führen, auch wenn das Mutterunternehmen gesund ist. Mit dieser Binsenweisheit sieht sich jetzt der Frankfurter Eichborn Verlag konfrontiert. Mit Büchern wie dem Schwanitz-Bestseller "Bildung", dem "Lexikon der populären Irrtümer", Walter Moers' "Käpt'n Blaubär" oder dem "Aldidente"-Kochbuch hat man Umsatzrekorde erzielt. Seit Eichborns Börsengang im Mai 2000 ist die Aktie ins Bodenlose gefallen, obwohl man noch im letzten Jahr gut 24 Millionen Euro Umsatz gemacht hatte. Schuld daran, so glauben Experten, sind die zahlreichen Firmenbeteiligungen und -neugründungen der Eichborn AG. So hat Eichborn allein im Jahr 2000 das größte Karriereberatungs-Unternehmen Deutschlands, das "Büro für Berufsstrategie", zu 100%, die Agentur für Verfilmungsrechte "ATL Books GmbH" zu 60,2% sowie den Zürcher Pendo Verlag zu 50,22% üernommen. Im März 2001 wurde die Eichborn AG mit 41% Hauptgesellschafterin der "Double Fun GmbH", einem Unternehmen für die Konzeption und Vermarktung von Musik für nationale und internationale Film-, Fernseh- und Werbeproduktionen. Es folgten Beteiligungen an der Filmproduktionsgesellschaft "Classic Film Produktion S.A." sowie die Gründung eines eigenen Hörbuch-Labels unter dem Namen "LIDO".
Diese Tochterunternehmen sind es, die den Verlag unaufhörlich in den Abgrund reißen, wie die FAZ in ihrer Ausgabe vom 20. Dezember 2002 schreibt. Die Mitarbeiter seien verbittert, eine Kündigungswelle drohe. Programmchef Wolfgang Ferchl, Autor und Anteilseigner Walter Moers und die Pressechefin Susanne Klein sind bereits aus dem Verlag ausgeschieden. Als Hauptverantwortlicher wird der Vorstandsvorsitzende Matthias Kierzek ausgemacht, der den Eichborn Verlag 1980 gemeinsam mit Vito von Eichborn gründete. Kierzek selbst scheint die Probleme seiner Verlagsmitarbeiter nicht sehen zu wollen. Ihm geht es vorerst darum, seinen Wunschkandidaten für den Programm-Vorstand, den früheren Rowohlt-Programmchef Peter Wilfert, durchzudrücken - eine Entscheidung, wie die FAZ weiter schreibt, die im Hause Eichborn nicht nur erwartet, sondern auch befürchtet werde. Bleibt zu hoffen, dass die Negativ-Entwicklung bei Eichborn in den nächsten Monaten noch aufzuhalten ist und auch in Zukunft so lobenswerte Projekte wie die von Hans Magnus Enzensberger herausgegebene "Andere Bibliothek" oder die Edition der "Essais" von Montaigne möglich sein werden.

Links:

Homepage des Eichborn Verlages
"Die Andere Bibliothek" von Hans Magnus Enzensberger bei Eichborn
"LIDO" - der Hörbuchverlag von Eichborn
Der Zürcher Pendo Verlag, der zu 51,22% zu Eichborn gehört
Die Eichborn AG ist Hauptgesellschafterin der "Double Fun GmbH"
Das Karriereberatungs-Unternehmen "Büro für Berufsstrategie", eine Tochter der Eichborn AG

Abbildung: Die Eichbornfliege, das offizielle Verlagssignet - © Eichborn Verlag, Frankfurt/Main

(TourLiteratur 5 / Januar 2003)

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Bleibt die Buchmesse in Frankfurt?
Die Erregung Volker Neumanns traf auf Verständnis: letzte Woche hatte der Direktor der Frankfurter Buchmesse, der größten Bücherschau der Welt, die üerzogenen Messekosten der Messe AG und die Preispolitik des Frankfurter Hotel-Gewerbes mit deutlichen Worten kritisiert. Sein Vorwurf: die Kosten für einen Messestand seien viel zu hoch, zahlreiche Hotels in der Stadt erhöhten die Preise während der Messetage drastisch, Zimmer kosteten dann bisweilen das Vierfache des Normalpreises. Ein Zustand, der so nicht länger hinnehmbar sei, wie Neumann meinte. Prompt schlug er einen Umzug nach München vor. Das Wort Roland Kochs, des hessischen Ministerpräsidenten, die Buchmesse gehöre in die Stadt der Weisheit und nicht der Weißwürste, war da erst einmal wenig hilfreich, um die Wogen zu glätten. Dies üernahm jetzt die Oberbürgermeisterin der Goethe-Stadt, Petra Roth, die am 20. Januar 2003 zu einem Spitzengespräch in den Frankfurter Römer lud. An der Aussprache nahmen Vertreter der Frankfurter Hotellerie, der Stadt Frankfurt, der Messe Frankfurt GmbH, des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und der Frankfurter Buchmesse teil. Alle Beteiligten betonten, dass es ihnen darum gehe, den Standort Frankfurt für die Buchmesse zu erhalten - der Rhein-Main-Region bringt die jedes Jahr stattfindende Messe rund eine Milliarde Euro. Die erste Bilanz des Krisentreffens ist durchaus positiv: Neumann zeigte sich optimistisch, dass eine für alle Seiten tragbare Lösung in naher Zukunft gefunden werde, um einen Umzug in die Isar-Metropole zu vermeiden. Eine abschließende Entscheidung ist freilich noch nicht getroffen worden.

Homepage der Frankfurter Buchmesse
Weitere Buchmessen aus aller Welt

(TourLiteratur 5 / Januar 2003)

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