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Autoren > Kotzebue, August von

August von KotzebueMeister des Banalen -
Der Dramatiker August von Kotzebue

Geboren am 3. Mai 1761 in Weimar, gestorben am 23. März 1819 in Mannheim - ermordert durch den Jenaer Burschenschaftler und Theologiestudenten Karl Ludwig Sand

So sehr er nach literarischer Reputation gierte - Erfolg beim Publikum galt ihm allemal mehr. Geschnitten von der zeitgenössischen kulturrelevanten Schicht, wurde er dennoch - oder gerade deswegen - zum größten Theaterstar seiner Zeit. Die Diskriminierung von Person und Werk zwang ihn in die Oppositionshaltung zur etablierten Weimarer Kultur. Die Konfrontation mit den herausragenden Vertretern der 'Kunstperiode' wurde ihm zur zweiten Natur, zum launig-verbissen geführten Spiel. Seine immense Dramenproduktion war konsequent auf Breitenwirkung angelegt. Volkes Stimme war Gottes Stimme, mit ihr - und nur mit ihr - stand und fiel sein schriftstellerisches Credo.

Ein Leben für den Erfolg
August von Kotzebue wurde als Sohn einer alteingesessenen Kaufmannsfamilie in Weimar geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in seiner Heimatstadt nimmt er 1778 sein Jurastudium auf, das er freilich mit wenig Leidenschaft betreibt und zugunsten schriftstellerischer Ambitionen immer wieder in den Hintergrund treten lässt. In den frühen achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts geht er nach Petersburg, dann, im Jahr 1783, nach Reval, wo er Präsident des Gouvernementsmagistrats der Provinz Estland im Dienst der russischen Zarin Katharina wird. In Reval gründet er ein Liebhabertheater, für dessen Leitung er - neben der Erfüllung seiner administrativen Pflichten - viel Zeit opfert. Die Zarin hat ihn inzwischen in den Adelsstand erhoben. Ersten zögerlichen Dramenversuchen folgt im Jahr 1789 sein Durchbruch als Bühnenautor: "Menschenhass und Reue" macht den bis dahin als Erzähler und Zeitschriftenherausgeber bekannt gewordenen Kotzebue nun auch als Dramatiker berühmt. In dem Stück greift Kotzebue das Thema des Ehebruchs auf, dem er durch zahlreich eingestreute rührende und moralisierende Elemente die gesellschaftliche Brisanz nimmt. Als im Jahr 1790 seine erste Frau, die estländische Adelige Friedrike von Essen, stirbt, begibt sich Kotzebue auf Reisen - Mainz, Mannheim und Paris sind seine wichtigsten Stationen. Erst 1792 kehrt er nach Russland zurück. 1795 scheidet er aus dem russischen Staatsdienst aus, verlässt sein Gut Friedenthal und üernimmt 1798 für wenige Monate das Direktorenamt des Wiener Hoftheaters.
Im Jahr 1800 reist er erneut nach Russland, wird aber schon an der Grenze verhaftet und nach Sibirien verbannt: man wirft ihm politische Umtriebe im Sinne des Jakobinismus vor. Nach vier Monaten wird der Irrtum erkannt: Zar Paul I. begnadigt den Dichter, ernennt ihn zum Hofrat und entschädigt ihn mit einem Gut für seine Gefangenschaft. 1801 erscheint Kotzebues romanhafter Bericht "Das merkwürdigste Jahr meines Lebens", in dem sich mit seiner sibirischen Gefangenenzeit auseinandersetzt - ein weiterer beispielloser Publikumserfolg.

Nach der Ermordung des Zaren im Jahr 1801 kehrt Kotzebue vorläufig nach Weimar zurück. Dort gerät er bald in Konflikt mit dem Geheimrat Goethe, dem Leiter des Weimarer Hoftheaters. Es geht um eine Aufführung des wohl berühmtesten Stückes Kotzebues: Goethe besteht darauf, jene unverhohlen ironischen Passagen aus dem Lustspiel "Die deutschen Kleinstädter" zu tilgen, die sich gegen die Frühromantiker, insbesondere gegen die Brüder Schlegel richten. Kotzebues Weigerung, das Stück im Sinne Goethes zu bearbeiten, führt zur Streichung aus dem Spielplan. Kotzebue reagiert nachtragend: In der Folge versucht er immer wieder, Goethe und seinen Kreis in der Öffentlichkeit lächerlich zu machen. In dem 1803 in Berlin gegründeten Organ "Der Freimüthige", das Kotzebue mit dem Publizisten Garlieb Merkel herausgibt, erscheinen regelmäßig Pamphlete, die sich auf teilweise gehässige Weise mit dem Dichterfürsten und den Schlegels auseinandersetzen.

Szene aus Kotzebues "Verräter des Vaterlandes"
Nach der für Napoleon so erfolgreichen Schlacht von Jena und Auerstedt im Jahr 1806 muss Kotzebue auf seine Güter nach Estland fliehen. Dort gibt er die antinapoleonischen Magazine "Die Biene" (1808/09) und "Die Grille" (1811/12) heraus. Erst 1813, nach der Niederlage Napoleons bei Leipzig, kann sich Kotzebue wieder in der Heimat sehen lassen. Er wird zum Generalkonsul in Preußen ernannt und leitet das Königsberger Theater. 1817 findet er den Weg ins heimatliche Weimar zurück. In seinem dort ins Leben gerufenen "Litterarischen Wochenblatt" polemisiert er aufs Heftigste gegen die politischen Ziele der Burschenschaften und Turnerbünde. Diese sehen denn auch in ihm einen ihrer verhasstesten Hauptgegner. Kotzebue steht bei den radikalen Studenten in Verdacht, als Spion für die russische Regierung zu arbeiten. Auf dem Wartburgfest im Oktober 1817 werden seine Schriften öffentlich als "undeutsch" gebrandmarkt und verbrannt. Der Theologiestudent Karl Ludwig Sand aus Jena ist einer jener Burschenschaftler, deren nationalstaatlichen Forderungen in der Restauration nach dem Wiener Kongress 1815 kein Gehör mehr fanden. Sand dringt bei Kotzebue, der sich in Mannheim aufhält, ein und ersticht den weltweit bekannten Dramatiker mit den Worten: "... hier, Du Verräter des Vaterlandes." Im Mai 1820 wird er dafür hingerichtet.

Für die Verantwortlichen bedeutet der Mord an Kotzebue einen willkommenen Anlass, die Überwachung politisch unliebsamer Professoren und Studenten zu verschärfen. Mit den "Karlsbader Beschlüssen" von 1819 wurde ein in diesen Ausmaßen bisher nicht gekanntes Instrument staatlich sanktionierter Willkür geschaffen, das erst mit den Revolutionswirren des Jahres 1848 außer Kraft gesetzt wurde.

Kotzebue verfasste etwa 220 Theaterstücke, außerdem Romane, historische Darstllungen, autobiografische Schriften sowie eine kaum zu üerblickende Zahl an Zeitschriftenaufsätze. Er war einer der produktivsten, auf jeden Fall der erfolgreichste und meistgespielte Dramatiker des 19. Jahrhunderts. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen: "Menschenhass und Reue" (1789), "Die Indianer in England" (1790), "Der weibliche Jacobiner-Club" (1791), "Armut und Edelsinn" (1795), "Die Spanier in Peru" (1796), "Der Wildfang" (1798), "Die beiden Klingsberg" (1801), "Die deutschen Kleinstädter" (1803) und "Der Rehbock" (1815).

Trivial - und doch ...
Unter den zahllosen, heute zumeist vergessenen Lustspielautoren des 18. und frühen 19. Jahrhunderts ist es neben Iffland und Schröder denn auch vor allem August von Kotzebue, der bis heute dem literarischen und literaturwissenschaftlichen Gedächtnis erhalten geblieben ist, jener über die Maßen erfolgreiche Theaterschreiber, der, wie Dietmar Jacobsen richtig bemerkt, einen nicht unerheblichen "Teil beitrug zur Literatur der Goethezeit und den man nicht los wird, indem man ihn zu den Trivialen schlägt" [1].

Dieser Zuweisung von Trivialität freilich konnte sich der Dramatiker schon zu Lebzeiten nicht erwehren, obgleich sich kaum einer der maßgeblichen Kulturschaffenden der Faszination seiner immensen Popularität zu entziehen vermochte. Selbst Goethe, vom Mai 1791 bis zum April 1817 Leiter des Weimarer Hoftheaters, kam an Kotzebue nicht vorbei. Von den rund sechshundert Stücken, die zu Goethes Zeit inszeniert wurden, stammten allein 87 von Kotzebue, die insgesamt 667mal gespielt wurden. In der Zeit von 1779 bis 1870 kamen am Mannheimer Nationaltheater im Durchschnitt auf eine Goethe- zehn Kotzebue-Aufführungen; zwischen 1789 und 1813 entfielen am Dresdner Hoftheater 23% aller Neuinszenierungen auf Kotzebue- und Iffland-Stücke, und zwischen 1790 und 1830 bestritten beide Autoren sowohl in Berlin als auch am Weimarer Theater mehr als ein Drittel des Repertoires. Karl-Heinz Klingenberg weist zurecht darauf hin, dass es sich im Fall von Weimar, Berlin und Mannheim um "Musterbühnen" im Sinne der Nationaltheater-Forderung Lessings, Goethes und Schillers handelte und dass von daher davon auszugehen sei, dass an den kleineren Provinzbühnen die Präsenz unterhaltender Dramatik noch weit höher anzusetzen ist. [2]

Goethe, in dem Kotzebue einen seiner Hauptgegner sah und den er unermüdlich öffentlich attackierte, [3] gelangte indes zu einem differenzierten Urteil. In seinen autobiografischen Fragmenten, die ursprünglich als Teil von "Dichtung und Wahrheit" gedacht waren und dort schließlich doch keine Aufnahme fanden, lässt Goethe, bei aller Skepsis und nicht gänzlich ohne Ironie, ein gewisses wohlwollendes Verständnis erkennen:

"Gehe ich [...] seine [Kotzebues] schriftstellerischen Wirkungen durch, so vergegenwärtige ich mir mit Vergnügen heitere Eindrücke einzelner Stellen [...]. Er hat mir Gelegenheit gegeben [...], das ganze Publikum kennen zu lernen; ja was noch mehr ist, ich finde noch öfters Anlaß, seine Leistungen, denen man Verdienst und Talent nicht absprechen kann, gegen überhinfahrende und absprechende Tadler und Verwerfer in Schutz zu nehmen." [4]

Und in einem Gespräch mit Eckermann vom 30. März 1824 hob Goethe nachdrücklich hervor, dass die Stücke Ifflands und Kotzebues "oft sehr ungerechter Weise getadelt worden" seien und dass wohl eine lange Zeit vergehen werde, "ehe ein paar so populare Talente wiederkommen" [5].

Freilich überwog im Verhältnis Goethes und Schillers zu Kotzebue die persönliche Abneigung. "Haben Sie doch die Güte", bittet Schiller Goethe in einem Brief vom Mai 1799, "mir mit der Botenfrau die Piccol[omini] und d[en] Wallenstein zu schicken. Kotzebue hat mich darum ersucht, und ich versprach es ihm, weil mich diese Gefälligkeit weniger kostet als ein Besuch bei ihm oder ein Abendessen." [6] In einem weiteren Schreiben an Goethe spricht Schiller von Kotzebue als "jämmerlichen Menschen" [7], und als 1802 die gegen Kotzebue gerichtete Schmähschrift "Briefe eines Franzosen an einen Deutschen" von Charles François Philibert Masson erscheint, kann Schiller Hohn und Genugtuung nicht verbergen:

"Eine Schrift gegen Kotzebue von dem H. von Masson ist dieser Tage erschienen, worin er ganz niederträchtig [,] aber nach Würden und Verdienst behandelt wird." [8]

Goethe - Copyright: Archiv Diogenes Verlag, ZürichDer Thränenschleusen-Director
Die Urteile über Kotzebue zeichnen sich in der Mehrzahl der Fälle durch krasse, meist moralisch motivierte Ablehnung aus. Ferdinand Wilhelm von Scholz nannte ihn angesichts der inflationären Rührstück-Produktion abfällig einen "Thränenschleusen-Director" [9], August Wilhelm Schlegel, selbst oftmals Ziel des Kotzebueschen Spotts [10], unterstellte ihm schamlose "sittliche Freigeisterei" [11]. Überhaupt hielt sich der Vorwurf einer verwerflichen Unmoralität, die man in einer Vielzahl seiner Stücke zu entdecken und brandmarken zu müssen glaubte und die zugleich als wesentlicher Charakterzug der Person Kotzebues ausgewiesen wurde, auch nach seinem Tod hartnäckig. Hartwig von Hundt-Radowsky betonte unmittelbar nach der Ermordung des angeblich in russische Spionagedienste verwickelten Kotzebues, dass dessen Stücke "auf keiner deutschen Bühne vor den Augen deutscher Frauen und Mädchen gegeben werden" [12] sollten, da sie mit ihren Zweideutigkeiten größten Schaden anrichteten. Wolfgang Menzel entrüstete sich über seine angeblichen "sinnlichen Ausschweifungen" [13], Rudolf Schlösser spricht 1903 von der "Niederträchtigkeit seiner [Kotzebues] literarischen Angriffe" [14], und Max Martersteig metaphorisiert die dramatischen Tendenzen Ifflands und Kotzebues als "Wasserpest" im "Stromgebiet des geistigen Lebens" und identifiziert ihre immensen Erfolge als "Hemmnis für die Ausbreitung des echten dichterischen Geistes der Zeit" [15]. Auch der Theaterkritiker Jacob Minor, der immerhin die "unglaubliche Gewandtheit und Leichtigkeit" sowie die reiche "Erfindungsgabe" der Kotzebueschen Theaterstücke hervorhebt, kommt nicht umhin, eben diese Vorteile einer "persönlichen Bosheit" zuzuschreiben, die seine "Moral von ihrer bedenklichsten Seite" offenbare. [16]

Ausgerechnet Nietzsche bildet hier einer der wenigen Ausnahmen in der Einschätzung der Dramatik Kotzebues. Im zweiten Band seines "Buchs für freie Geister" "Menschliches Allzumenschliches" konstatiert er:

"Das eigentliche Theatertalent der Deutschen war Kotzebue; er und seine Deutschen, die der höheren sowohl als die der mittleren Gesellschaft, gehörten nothwendig zusammen; und die Zeitgenossen hätten von ihm im Ernste sagen dürfen: 'in ihm leben, weben und sind wir'. Hier war nichts Erzwungenes, Angebildetes, Halb- und Angeniessendes: was er wollte und konnte, wurde verstanden, ja bis jetzt ist der ehrliche Theater-Erfolg auf deutschen Bühnen im Besitze der verschämten oder unverschämten Erben Kotzebueischer Mittel und Wirkungen [...]; woraus sich ergiebt, dass viel von dem damaligen Deutschthum, zumal abseits von der grossen Stadt, immer noch fortlebt. Gutmüthig, in kleinen Genüssen unenthaltsam, thränenlüstern, mit dem Wunsche, wenigstens im Theater sich der eingebornen pflichtstrengen Nüchternheit entschlagen zu dürfen und hier lächelnde, ja lachende Duldung zu üben, das Gute und das Mitleid verwechselnd und in Eins zusammenwerfend - wie es das Wesentliche der deutschen Sentimentalität ist -, überglücklich bei einer schönen grossmüthigen Handlung, im Uebrigen unterwürfig nach Oben, neidisch gegen einander, und doch im Innersten sich selbst genügend - so waren sie, so war er." [17]

Abgesehen davon, dass die letzte Bemerkung eine gewisse Relativierung der insgesamt positiven Sicht Kotzebues beinhaltet, da sie den Lustspieldichter zu jenen Typus des biederen Durchschnittsdeutschen hinzurechnet, den er in seinen Stücken, etwa in den "Deutschen Kleinstädtern", so oft karikierte, darf insbesondere Nietzsches Akzentuierung einer den Stücken eigenen 'Widerspiegelungspotenz' als bemerkenswert angesehen werden. Offenbar, so können Nietzsches Ausführungen gelesen werden, eignet den Kotzebueschen Schauspielen ein 'seismographisches' Moment, das in der Lage zu sein scheint, alltags- und lebensweltlich evidente Gegebenheiten zu verarbeiten und literarischen Ausdruck zu verleihen.

Vox populi, vox Dei
Kotzebue: Vom AdelKotzebues kompromisslos publikums- und wirkungsorientierte 'programmatische' Äußerungen, in denen sich unbekümmertes und schier grenzenloses Selbstbewusstsein mit dem rigiden Trotz des literarisch Geächteten paart, mussten denn auch tatsächlich als Provokation empfunden werden. Der Erfolgsdramatiker ließ kaum eine Gelegenheit aus, mit der ihm eigenen Polemik seine Auffassungen von Sinn und Funktion des Theaters unmißverständlich deutlich zu machen: "Man will unterhalten und belehrt seyn, aber ohne große Anstrengung [...]." [18] Deshalb gilt ihm: "Die Würkung meiner Stücke ist hauptsächlich für die Bühne berechnet [...]." [19] Jeder idealistischen Bemühung, das Publikum erziehen und es auf die Reflexionsstufe des Dichters hinaufziehen zu wollen, wird eine klare Absage erteilt:

"Was hat nicht Goethe versucht! Und wie klein ist in Weimar dasjenige Publikum, welches sich in solchen Vorstellungen nicht gelangweilt hat! [...] Sobald ein Schauspiel den Geist mehr beschäftigt als die Einbildungskraft, so wird es nimmermehr ein großes Publikum haben. Das Publikum nach und nach erziehen, hieße also mit anderen Worten: bewirken, daß es die Vergnügungen der Einbildungskraft den Vergnügungen des Geistes unterordnete, und das kann Gott selbst nicht, so wie er die Menschen nun einmal geschaffen hat." [20]

Kotzebue plädiert leidenschaftlich dafür, jeder literarischen Niveauebene, sei's der Kunst-, sei's der unterhaltenden Dramatik, gleichermaßen ungeteilte Daseinsberechtigung zuzugestehen und nicht versuchen zu wollen, beide gegeneinander auszuspielen. Mit bemerkenswertem Theatergespür konstatiert er:

"[...] man fange endlich an sich zu verstehen; man mache einen Unterschied zwischen Schauspielen für die Bühne, und Schauspielen für die Lektüre, man gestehe diesen höhere idealische Schönheit, und jenen natürliche Anmut zu; (beydes zu vereinigen war nur einem Lessing aufbewahrt,) man fodere daher nicht von lezteren, daß sie allen Ansprüchen der Kritik ein Genüge leisten sollen, und man erwarte nicht von den Ersteren, daß ein gemischtes Publikum sie mit allgemeinem Beyfall aufnehmen werde." [21]

Einziger Wertmaßstab ist ihm die Stimme des Publikums, mit dessen Gunst er seine literarische Selbstbestätigung und seine schriftstellerische Zukunft unabdingbar verknüpft:

"Ich habe zu allen unbilligen Urtheilen geschwiegen, und werde auch ferner schweigen, so lange meine Stücke, trotz alles Plauderns, diejenige Würkung auf das Publikum machen, die ich davon erwarte, denn vox populi, vox Dei. Thun sie einst diese Würkung nicht mehr, nun dann werde ich auch schweigen, denn dann ist es Zeit, die Feder ganz niederzulegen." [22]

"In diesem Dichtungsverständnis", so bemerkt Martin Brunkhorst, "korrigiert und bildet das Theater nicht mehr den Publikumsgeschmack; es kommt ihm vielmehr entgegen und beugt sich seinem Diktat." [23] Diese publikumszentrierte Ästhetik sorgte freilich für volle Theaterhäuser, die als bürgerliche Begegnungsstätte zugleich eine soziale Funktion erfüllten:

"Erfolg hatten [...] jene Autoren, denen es gelang, ihre ästhetischen Ansprüche am Geschmack des Parterre zu messen und nicht an einem idealen Publikum, das es nicht gab. Es ging nicht mehr allein darum, ein didaktisches Ziel zu verfolgen und darin ein ästhetisches Ideal zu verwirklichen, sondern um das Bewußtwerden einer sozialen Funktion des Theaters, die in der Praxis sich als anders erwies, als die einstigen Reformer es gewünscht hatten. [...] Mit der Diskriminierung des breiten Publikums verloren Goethe und Schiller einen Großteil ihres Publikums [...]. Ihr Verhältnis zum Publikum war ein 'hochgesinntes', nämlich das fortgeschrittener Autoren zu ihrem zurückgebliebenen Publikum." [24]

Szene aus Kotzebues Das "Phänomen" Kotzebue
Für die neuere Literaturwissenschaft ist das Phänomen Kotzebue spätestens seit den siebziger Jahren unseres Jahrhunderts wieder interessant geworden - freilich mehr in soziologischer denn in ästhetischer Hinsicht. "An Kotzebue läßt sich lernen", so Benno von Wiese in seiner Einleitung zu einer von Jürg Mathes 1972 herausgegebenen Dramenauswahl, "welche Wunschvorstellungen das bürgerliche und adlige Publikum des ausgehenden 18. und des beginnenden 19. Jahrhunderts gehabt hat." [25] Allerdings versäumt es von Wiese, dieser Feststellung konkret nachzugehen. Als in dieser Hinsicht ungleich ergiebiger erweist sich der 1978 erschienene Aufsatz "Internationaler Zeitfaktor Kotzebue" von Leif Ludwig Albertsen. Statt den üblichen literarischen Hierarchisierungsversuchen ('hohe' vs. 'niedere' Literatur) zu folgen, betont Albertsen gegenüber der Dichotomisierung vielmehr das wertneutrale Moment der "Dynamisierung" als wesentliches Kennzeichen der Literatur um 1800 - eine "Kapitalisierung der Literatur" [26] infolge stark zunehmender Buchproduktion, einer annähernden Verzehnfachung der Anzahl deutscher Schriftsteller innerhalb weniger Jahrzehnte, der Eröffnung neuer Marktchancen für die Literaturproduzenten durch die rasche Verbreitung von Leihbibliotheken und der damit im engen Zusammenhang stehenden Entstehung von "Eintagsliteratur", die dem enorm gestiegenen Lese- und Theaterbedürfnis der Zeit entgegenkam. Aus seiner kommunikationsästhetischen Position heraus gilt Albertsen jene Literatur als "trivial", die "als perspektivlose Unterhaltung die Freizeit zum Opiumgenuß gestaltet, statt sie mit der arbeitenden Wirklichkeit in eine konstruktive dialektische Auseinandersetzung treten zu lassen" [27].

"Perspektivlos" in diesem Sinne bedeutet eine weitgehende Abkoppelung der unterhaltenden Literatur von der konkreten, vornehmlich ökonomisch geprägten Lebensproblematik der (bürgerlichen) Rezipienten, die diese von daher "nicht weiterbringt" [28]. Eben dies, so Albertsen, sei Kotzebue nicht zu unterstellen, dessen keineswegs gering zu veranschlagende Bedeutung gerade in jenem Umstand zu suchen sei, dass er dem Bedürfnis des frühliberalen Bürgers nach "beständigem dialektischen Wechsel der eigenen Moral" [29] eine bühnenwirksame Darstellung verliehen habe. Den Grund für diese Permanenz moralischer Dialektik, für die stets aktualisierte Bereitschaft, bisherige Moralgrundlagen zu verabschieden - dann nämlich, wenn es für den privaten und wirtschaftlichen Erfolg von Vorteil ist -, entdeckt Albertsen darin, dass zur entsprechenden Zeit, also im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, die bürgerliche Konsolidierungsphase, die Formierung eines sich auch nach außen hin kundtuenden bürgerlichen Selbstbewusstseins noch keineswegs als abgeschlossen zu bezeichnen war.

Theater und bürgerliches Selbstbewusstsein
Gleichwohl, so wären Albertsens Ausführungen zu ergänzen, fällt Kotzebues Schaffen in eine Periode forcierter bürgerlicher Bewusstseinsbildung, die ihren Nährboden freilich weniger im politischen denn im ökonomischen und kulturellen Bereich zu suchen hatte. Theater und Literatur als Leitmedien und Artikulationsorte des neuerworbenen bürgerlichen Selbstwertgefühls hatten dabei zentrale Kompensationsfunktionen: zum einen boten sie - als Ersatz für die in Deutschland ausgebliebene Revolutionierung der politischen Öffentlichkeit - ein Forum, das für die tatsächliche politische Machtlosigkeit ideelle Entschädigung versprach, zum anderen ermöglichten sie eine emotionale, mit spezifischen Moralwerten aufgeladene Selbstbegegnung, eine Vergegenwärtigung des eigenen bürgerlichen Daseins, mithin die Möglichkeit einer kulturellen Bewältigung von Alltagserfahrungen insbesondere mit den Mitteln der Unterhaltung. [30]

Dieses Bedürfnis nach Vergnügen und Unterhaltung ist es, dass sich bereits seit 1750, verstärkt dann gegen Ende des 18. Jahrhunderts zusehends sowohl als Wirkungsabsicht als auch als Erwartung des heterogen zusammengesetzten Publikums herauskristallisierte und nahezu absolute Bühnendominanz erlangte - offensichtliches Zeichen eines endgültig vollzogenen Rückzugs in die Privat(Familien-)sphäre, Hinweis aber auch auf eine sich abzeichnende innerbürgerliche Problematik: die Ökonomie, als dominante Basis bürgerlicher Existenz, entwickelte zwangsläufig utilitaristische Notwendigkeiten (absolute Profitorientierung, wirtschaftliches Erfolgsdenken), die mit den in der Literatur propagierten moralischen Werten in Kollision gerieten. Insbesondere die seit der Mitte des Jahrhunderts in Theater und Literatur eindringenden Rührelemente wiesen dem Bürger einen willkommenen Ausweg aus diesem Dilemma:

"[...] die zuvor als Waffe benutzte Moral hatte gegen Ende des 18. Jahrhunderts an Verbindlichkeit eingebüßt; sie war brüchig geworden. Die Bürger hatten Geld angesammelt, wodurch eine Genußmoral entstand, die sich mehr und mehr an die Stelle der alten asketischen Ideale setzte. Die altvertrauten Tugendsprüche wurden aber in der Literatur noch erwartet. [...] Man erfreute sich noch selbstgenießerisch an den in der Literatur beschriebenen bürgerlichen Tugenden, die längst keine allgemeine Geltung mehr hatten. Der entscheidende Akt der Selbsterkenntnis konnte noch nicht vollzogen werden." [31]

Szene aus Kotzebues Bürgerliche Moral - und ihre Relativierung
Aus psychohistorischer Sicht, die sich den zivilisationstheoretischen Ansätzen Norbert Elias' verpflichtet sieht, gelangt Rolf Haubl in seinem Aufsatz zur "Trivialität Kotzebues" zu ganz ähnlichen Ergebnissen, wie sie Albertsen entwickelt. Dessen These von der spezifischen Funktionalität bürgerlicher Moralrelativierung aufgreifend, konzediert Haubl im Hinblick auf das zeitgenössische Publikum eine grundsätzlich ambivalente Rezeptionshaltung, die aus der Uneindeutigkeit der moralischen Haltung sowohl der Stücke als auch des Autors erklärbar sei. Die "Normübertretungen", die in Kotzebues Stücken beständig begegneten, seien indes nur angedeutet und keineswegs konsequent durchgeführt, sondern vielmehr Produkt spielerisch anmutender Zufälligkeit und letztlich von "diffuser Identität" [32]:

"Der auf Identifikation ausgerichtete Rezipient erfährt in der Bewegung der Stücke eine Ambivalenz, die sich in Weinen oder Lachen löst. Beide Affekte sind ent-grenzend [...]. Die ent-grenzenden Affekte ermöglichen eine punktuelle Entlastung von übermächtigen Über-Ich-Forderungen, ohne sie indessen zu brechen. Der wirkliche Schreck bleibt aus." [33]

Das Ausklammern identitätsunterminierender Störungen stellt nach Haubl zum einen die genießerische Grundhaltung des Rezipienten sicher und setzt zum anderen einen Entlastungsprozess in Gang, der zwar zur "Relativierung der Klassenmoral" führt, die aber nichtsdestoweniger "klassentypische Funktionsmerkmale der Systemstabilisierung" aufweist. [34]

"Probehandelnd wird der Bürger von Identitätsverpflichtungen entbunden, die der ökonomischen Fortentwicklung der Klassen hinderlich sind. Der Konkurrenzkapitalismus kann letztlich keine fixe Identitäten, keine eindeutige (Prinzipien-)Moral und keine unumstößliche Klassensolidarität gebrauchen. Zur Stützung seiner Expansionstendenzen bedarf er vielmehr einer Subjektformation, die flexibel genug bleibt, auch widersprüchlichste Entwicklungen auszuhalten." [35]

Was bleibt?
"Allein durch ihre Fähigkeit zur Homogenisierung eines zahlenmäßig starken und sozial differenzierten Publikums", schreibt Dietmar Jacobsen, "trugen auch Kotzebues Bühnenwerke ihr Teil bei zum Zustandekommen einer bürgerlichen Öffentlichkeit im frühen 19. Jahrhundert. Das zu vergessen hieße, ihren Platz vollständig ins Abseits des Interesses zu verlegen." Trotzdem: Dem Interesse des zeitgenössischen Lese- und Theaterpublikums scheint Kotzebue tatsächlich längst entrückt, in der Forschung spielt er keine Rolle mehr. "Ein Publikumsliebling des frühen 19. Jahrhunderts hat seine endgültige Ruhestätte im Reihengrab der Literaturgeschichte gefunden, und die Pflege, die man seiner Parzelle angedeihen lässt, ist kaum der Rede wert." [36] Und Peter Kaeding resümiert: "Das große Publikum amüsierte sich in seinen Lustspielen [...], wandte sich aber verschreckt von der Person Kotzebues ab. Von Metternich gelobt, von Liberalen verachtet, lärmte er gegen den Geist der Zeit und schuf so mit an dem Bild, dessen Farben bis heute nicht verblasst sind: Kotzebue - der Sittenlose, der Hässliche, der russische Agent, das Sinnbild einer feilen Zeit." [37]


Holger Dauer

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Alle Rechte vorbehalten

Foto August von Kotzebue: Punktierstich von Christian Müller, nach einer Zeichnung von F. Jagesmann.
Szenenbilder aus Kotzebues "Menschenhass und Reue", "Der Rehbock" und "Die beiden Klingsberg": Entnommen aus der Ausgabe: August von Kotzebue`s dramatische Werke. Leipzig 1827 - 1829.
Buchcover: August von Kotzebue: Vom Adel. Überarbeitet u. neu hrsg. von Hermann Freiherr von Salza und Lichtenau. Wiesbaden: modul verlag 1999.
Foto Goethe: © Archiv Diogenes Verlag, Zürich.

Lesen Sie auch den Beitrag: Titel, Thesen und (bürgerliche) Temperamente - August von Kotzebues Lustspiel "Die deutschen Kleinstädter" (1803)

Anmerkungen

[1] Jacobsen, Dietmar: "Was ist aus dem schlechten Kerl Kotzebue geworden?" Zum 175. Todestag des umstrittenen Bühnenautors. In: Palmbaum. Literarisches Journal aus Thüringen 2 (1994) H.2, S. 107. [zurück]

[2] Vgl. Klingenberg, Karl-Heinz: Iffland und Kotzebue als Dramatiker. Weimar 1962. (= Beiträge zur deutschen Klassik. Bd. 15.), S. 157 - 159. Dort auch die Aufführungszahlen. [zurück]

[3] Vgl. hierzu etwa Schlösser, Rudolf: Goethes persönliches und litterarisches Verhältnis zu Kotzebue. In: Westermanns Illustrierte Deutsche Monatshefte 92 (1902), S. 835 - 845. Und: Stock, Frithjof: August von Kotzebue. In: Deutsche Dichter des 18. Jahrhunderts. Ihr Leben und Werk. Hrsg. v. Benno von Wiese. Berlin 1977, bes. S. 967 f. [zurück]

[4] Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Hrsg. v. Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller u. Gerhard Sauder. Bd. 9: Epoche der Wahlverwandtschaften 1807 - 1814. Hrsg. v. Christoph Siegrist u.a. München u. Wien 1987, S. 944. Der Text entstand im August 1812. [zurück]

[5] Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Hrsg. v. Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller u. Gerhard Sauder. Bd. 19: Johann Peter Eckermann. Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Hrsg. v. Heinz Schlaffer. München u. Wien 1986, S. 97. [zurück]

[6] Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Hrsg. v. Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller u. Gerhard Sauder. Bd. 8,1: Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis 1805. Hrsg. v. Manfred Beetz. München u. Wien 1990, S. 697. Brief Schillers an Goethe vom 31. Mai 1799. [zurück]

[7] Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Hrsg. v. Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller u. Gerhard Sauder. Bd. 8,1: Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis 1805. Hrsg. v. Manfred Beetz. München u. Wien 1990, S. 797. Brief Schillers an Goethe vom 5. Mai 1800. [zurück]

[8] Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Hrsg. v. Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller u. Gerhard Sauder. Bd. 8,1: Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis 1805. Hrsg. v. Manfred Beetz. München u. Wien 1990, S. 913. Brief Schillers an Goethe vom 6. Juli 1802. [zurück]

[9] Scholz, Ferdinand Wilhelm von: Ueber August von Kotzebue als Mensch, Dichter und Geschäftsmann. Frankfurt/M. 1802, S. 4. [zurück]

[10] Vgl. etwa Kotzebues gegen die Brüder Schlegel gerichteten satirischen Einakter "Der hyperboreische Esel, oder: Die heutige Bildung. Ein drastisches Drama und philosophisches Lustspiel für Jünglinge" (Leipzig 1799). A. W. v. Schlegel entgegnete mit der nicht minder bissigen Satire "Ehrenpforte und Triumphbogen für den Theater-Präsidenten von Kotzebue bey seiner gehofften Rückkehr ins Vaterland" (Braunschweig 1801). [zurück]

[11] Schlegel, August Wilhelm: Schriften. Hrsg. v. Edgar Lohner. Bd. 5: Vorlesungen über dramatische Kunst und Literatur [1809 - 1811]. I. Teil. Stuttgart 1966, S. 101. Einer der wenigen positiven Beurteilungen Kotzebues findet sich in einem 1791 erschienenen Aufsatz, in dem der anonyme Verfasser die Vorwürfe der Unmoral als unbegründet, fadenscheinig und selbstgefällig zurückweist. Vgl. [Anonym]: Ueber die Moralität von den Schauspielen des Herrn von Kotzebue. In: Journal von und für Deutschland 8 (1791), S. 920 - 934. [zurück]

[12] Hundt-Radowsky, Hartwig von: Kotzebue`s Ermordung in Hinsicht ihrer Ursachen und ihrer wahrscheinlichen literarischen Folgen für Deutschland. Berlin 1819, S. 30. [zurück]

[13] Menzel, Wolfgang: Deutsche Dichtung von der ältesten bis auf die neueste Zeit. Bd. 3. Stuttgart 1859, S. 125. [zurück]

[14] Schlösser, Rudolf: Goethes persönliches und litterarisches Verhältnis zu Kotzebue. In: Westermanns Illustrierte Deutsche Monatshefte 92 (1902), S. 105. [zurück]

[15] Martersteig, Max: Das deutsche Theater im neunzehnten Jahrhundert. Eine kulturgeschichtliche Darstellung. Bd. 2. 2. Aufl. Leipzig 1924, S. 132. [zurück]

[16] Minor, Jacob: Kotzebue als Lustspieldichter. Zu seinem 150. Geburtstage am 3. Mai 1911. In: Bühne und Welt 13 (1911) Bd. II, S. 104 und S. 107. [zurück]

[17] Nietzsche, Friedrich: Menschliches Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister. Bd. II. München 1923. (= Friedrich Nietzsche: Gesammelte Werke. Musarionausgabe. Bd. 9.), Abs. 170, S. 84 f. Hervorhebung im Original. [zurück]

[18] Kotzebue, August von: Fragmente über Recensenten-Unfug. Eine Beylage zu der Jenaer Literatur-Zeitung. Leipzig 1797, S. 70. [zurück]

[19] Kotzebue, August von: Vorbericht. In: Ders.: Schauspiele. Bd. 1. Leipzig 1797, S. X. [zurück]

[20] Aus einem Brief Kotzebues an den Grafen Brühl vom 15. Oktober 1815. Zitiert nach: Ifflands Briefwechsel mit Schiller, Goethe, Kleist, Tieck und anderen Dramatikern. Hrsg. v. Curt Müller. Leipzig o.J. [1910] (= Universal-Bibliothek. Bd. 5163-65.), S. 246 f. Hervorhebungen im Original.
Die Aversion gegen die "Vergnügungen des Geistes", die Kotzebue nicht nur an dieser Stelle kaum verbergen kann und will, wird von Rolf Haubl als unterschwellige Vernunftkritik gedeutet, die freilich "a-theoretisch" bleibe und "womöglich nicht weniger resignativ [ist] als das Beharren auf Vernunft wider jede Empirie". Haubl, Rolf: Zur Trivialität Kotzebues. Psychohistorische Anmerkungen. In: Sprachkunst 13 (1982), S. 56. [zurück]

[21] Kotzebue, August von: Fragmente über Recensenten-Unfug. Eine Beylage zu der Jenaer Literatur-Zeitung. Leipzig 1797, S. 71. [zurück]

[22] Kotzebue, August von: Vorbericht zu "Das Kind der Liebe" [1790]. In: Ders.: Schauspiele. Bd. 2. Leipzig 1797, S. XVII. Hervorhebung im Original. [zurück]

[23] Brunkhorst, Martin: Kotzebue und Sheridan: Erfolgsstrategien von 1799. In: Orbis Litterarum 34 (1979), S. 28. [zurück]

[24] Salehi, Sigrid: August Wilhelm Ifflands dramatisches Werk. Versuch einer Neubewertung. Frankfurt/M. u.a. 1990. (= Europäische Hochschulschriften. Reihe I, Deutsche Sprache und Literatur. Bd. 1213.), S. 115. [zurück]

[25] Wiese, Benno von: Einführung. In: August von Kotzebue: Schauspiele. Hrsg. u. kommentiert von Jürg Mathes. Frankfurt a.M. 1972, S. 13. [zurück]

[26] Albertsen, Leif Ludwig: Internationaler Zeitfaktor Kotzebue: Trivialisierung oder sinnvolle Entliterarisierung und Entmoralisierung des strebenden Bürgers im Frühliberalismus? In: Sprachkunst 9 (1978), S. 226. [zurück]

[27] Albertsen, Leif Ludwig: Internationaler Zeitfaktor Kotzebue: Trivialisierung oder sinnvolle Entliterarisierung und Entmoralisierung des strebenden Bürgers im Frühliberalismus? In: Sprachkunst 9 (1978), S. 240. [zurück]

[28] Albertsen, Leif Ludwig: Internationaler Zeitfaktor Kotzebue: Trivialisierung oder sinnvolle Entliterarisierung und Entmoralisierung des strebenden Bürgers im Frühliberalismus? In: Sprachkunst 9 (1978), S. 238. [zurück]

[29] Albertsen, Leif Ludwig: Internationaler Zeitfaktor Kotzebue: Trivialisierung oder sinnvolle Entliterarisierung und Entmoralisierung des strebenden Bürgers im Frühliberalismus? In: Sprachkunst 9 (1978), S. 237. [zurück]

[30] Vgl. Maurer, Doris: August von Kotzebue. Ursachen seines Erfolges. Konstante Elemente der unterhaltenden Dramatik. Bonn 1979. (= Bonner Arbeiten zur deutschen Literatur. Bd. 34.), bes. S. 9 - 11. - Vgl. auch insbes. die Studie von Ruppert, Rainer: Labor der Seele und der Emotionen. Funktionen des Theaters im 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Berlin 1995. (= sigma medienwissenschaft. Bd. 20.). [zurück]

[31] Maurer, Doris: August von Kotzebue. Ursachen seines Erfolges. Konstante Elemente der unterhaltenden Dramatik. Bonn 1979. (= Bonner Arbeiten zur deutschen Literatur. Bd. 34.), S. 17. - Hierzu auch Haubl, Rolf: Zur Trivialität Kotzebues. Psychohistorische Anmerkungen. In: Sprachkunst 13 (1982), S. 62: "Unter der ideologischen Decke einer wohlbegründeten Moral ist verlangt, genau sie bei Bedarf zugunsten des ökonomischen Egoismus auch suspendieren zu können." [zurück]

[32] Haubl, Rolf: Zur Trivialität Kotzebues. Psychohistorische Anmerkungen. In: Sprachkunst 13 (1982), S. 61. [zurück]

[33] Haubl, Rolf: Zur Trivialität Kotzebues. Psychohistorische Anmerkungen. In: Sprachkunst 13 (1982), S. 61. [zurück]

[34] Haubl, Rolf: Zur Trivialität Kotzebues. Psychohistorische Anmerkungen. In: Sprachkunst 13 (1982), S. 61. [zurück]

[35] Haubl, Rolf: Zur Trivialität Kotzebues. Psychohistorische Anmerkungen. In: Sprachkunst 13 (1982), S. 61 f. [zurück]

[36] Jacobsen, Dietmar: "Was ist aus dem schlechten Kerl Kotzebue geworden?" Zum 175. Todestag des umstrittenen Bühnenautors. In: Palmbaum. Literarisches Journal aus Thüringen 2 (1994) H.2, S. 107. [zurück]

[37] Kaeding, Peter:August von Kotzebue. Auch ein deutsches Dichterleben. Berlin (DDR) 1985, S. 314. [zurück]

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