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Rainer-Malkowski-Preis 2010 an Angela Krauß


Copyright: Suhrkamp VerlagAngela Krauß ist die diesjährige Preisträgerin des Rainer-Malkowski-Preises. Die Auszeichnung wird seit 2006 im Auftrag der Rainer-Malkowski-Stiftung in Gedenken an den im September 2003 verstorbenen Lyriker Rainer Malkowski von der Bayerischen Akademie der Schönen Künste verliehen. Die Rainer-Malkowski-Stiftung wurde im Jahr 2005 gegründet. Zweck der Stiftung ist die Förderung deutschsprachiger Literatur und die Vergabe des Rainer-Malkowski-Preises. Der Preis in Höhe von 30.000 Euro gehört zu den höchst dotierten deutschen Literaturpreisen. Bisher wurden Manfred Peter Hein (2006) sowie Adolf Endler und Kurt Drawert (2008) ausgezeichnet. Zur Jury gehören Prof. Dr. Dr. h.c. Borchmeyer, Prof. Jens Malte Fischer, Albert von Schirnding und Jan Wagner. Die Preisverleihung an Angela Krauß findet am 30. November 2010 in den Räumen der Akademie in der Münchner Residenz statt. Die Laudatio hält Albert von Schirnding.

Angela Krauß wurde am 2. Mai 1950 in Chemnitz geboren. Sie studierte an der Fachhochschule für Werbung und Gestaltung in Berlin, dann, von 1976 bis 1979, am Literaturinstitut "Johannes R. Becher" in Leipzig. Anschließend arbeitete sie kurzfristig als Redakteurin, seit 1981 lebt sie als freie Schriftstellerin in Leipzig. "Das Vergnügen", ihr erstes Buch, erschien 1984. Es folgten u.a. die Erzählbände "Der Dienst" (1990), "Die Überfliegerin" (1995, als Taschenbuch 2002), "Sommer auf dem Eis" (1998), "Milliarden neuer Sterne" (1999), "Weggeküßt" (2002) und "Wie weiter" (2006). Ihre "Frankfurter Poetikvorlesungen" vom Sommersemester 2004 erschienen bei Suhrkamp unter dem Titel "Die Gesamtliebe und die Einzelliebe". 2007 kam in der "Insel Bücherei" ihr Buch "Triest. Theater am Meer" heraus, 2009 der Lyrikband "Ich muß mein Herz üben". Daneben verfasste sie auch Hörspiele und Drehbücher für Fernsehspiele.

Angela Krauß wurde 1988 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet, 1990 war sie Stadtschreiberin in Graz, 1996 erhielt sie den Berliner Literaturpreis und die Bobrowski-Medaille, 2001 den Gerrit-Engelke-Preis der Stadt Hannover und den Thomas-Valentin-Preis, 2002 die Ehrengabe der deutschen Schillerstiftung. Im Jahr 2006 wurde sie für ihr Gesamtwerk mit dem Literaturpreis "Kammweg" des Kulturraums Erzgebirge geehrt. Ein Jahr zuvor hatte sie die Max-Kade-Gastprofessur in St. Louis (USA) inne. 2007 folgte der Hermann-Lenz-Preis.

Stimmen der Kritik:
Copyright: Suhrkamp VerlagIn seiner Rezension zu Angela Krauß`Erzählung "Die Überfliegerin" (1995) geht Hubert Winkels anfangs auch auf ihre ersten drei Bücher ("Das Vergnügen", Glashaus", "Der Dienst") ein (in: DIE ZEIT Nr. 42 / 13. Oktober 1995, Lit.-Beil. S. 10):
"[Die Bücher handelten] vom Leben der kleinen Leute in der großen Produktionsmaschinerie der DDR. Sie [Angela Krauß] erzählte aus der Enge und von den Beschädigungen her, ganz nah bei den Figuren oder aus der Untersicht, ausschnitthaft, kurz angebunden, manchmal in lyrischen Kürzeln. Aus den Bruchstücken hatte der Leser das große Ganze mehr zu ahnen als zu erschließen. Es blieb Raum für Zweideutigkeiten, Zweifel, auch für Missverstehen. Doch das Verfahren war nicht nur geeignet, die Zensur abzuweisen, es war in seiner forcierten Modernität poetisch produktiv."

Paul Michael Lützeler in der "ZEIT" (Nr. 43 vom 15. Oktober 1998, S. 68) üer Angela Krauß' Buch "Sommer auf dem Eis" (1998):
"Angela Krauß` neues Buch ist einer der vertracktesten unter den literarischen Texten zur deutschen Wende und zu ihren Folgen (...) Wie andere Autoren aus der ehemaligen DDR (...) berichtet auch sie von enttäuschten Hoffnungen und hoffnungslosen Getäuschten einst und jetzt im Land mit und ohne Mauer. (...) Die (...) Sperrigkeit ihres Buches hat mit seiner Traumstruktur zu tun. Das Ineinander von Tagtraum und Wirklichkeit dichterisch zu vergegenwärtigen ist keine leichte Sache; kaum jemand ist es seit Hermann Broch so gut gelungen wie Angela Krauß - Literatur für Fortgeschrittene, keine simplen Stories."

Carola Wiemers bespricht im "DeutschlandRadio" (16. August 2006) Angela Krauß` Roman "Wie weiter" (2006):
"'Wie weiter' ist der eindringliche Monolog eines weiblichen Ich im stillen Beginn eines Sonntagmorgens. (...) Angela Krauß gelint es, eine enorme Sinnlichkeit in der Sprache zu erzeugen, die zwischen Zaghaftigkeit und scharfem Kalkül pendelt. Behutsam und doch selbstbewusst setzt sie die Worte an ihren rechten Platz und bereitet somit einen Genuss in mehrfacher Hinsicht."

Links:
Homepage der Bayerischen Akademie der Schönen Künste:
www.badsk.de
Bio-bibliografische Infos zu Angela Krauß beim Suhrkamp Verlag:
www.suhrkamp.de/autoren/angela_krauss_2637.html

Der "Wikipedia"-Artikel zur Autorin:
https://de.wikipedia.org/wiki/Angela_Krau%C3%9F

Biografische Infos im "Chemnitzer Autorenlexikon" der Stadtbibliothek Chemnitz:
www.stadtbibliothek-chemnitz.de/autorenlexikon/pmwiki.php?n=Autor.AngelaKrau%DF

Buchcover:
oben:
Angela Krauß: Wie weiter. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag 2006.
unten:
Angela Krauß: Sommer auf dem Eis. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag 1998.
©: Suhrkamp Verlag, Berlin (ehemals Frankfurt/Main)


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