| Der 
          Menschenwissenschaftler - Norbert Elias und 
          die Zivilisationstheorie  Biografische 
          Notiz Norbert Elias wurde am 22. Juni 1897 in Breslau als Sohn des jüdischen 
          Textilfabrikanten Hermann Elias und dessen Frau Sophie geboren. Seine 
          Kindheit und Jugend verlebte er bis 1915 in seiner Heimatstadt. Im I. 
          Weltkrieg kam Norbert Elias als Funker an der Westfront zum Einsatz. 
          Von 1918 bis 1923 studierte er Medizin und Philosophie in Breslau, Freiburg 
          und Heidelberg, 1924 promovierte er sich bei Richard Hönigswald 
          (1875-1947) zum Doktor der Philosophie. Um 1930 verlagert sich sein 
          wissenschaftliches Interesse zur Soziologe - er wird Assistent des Soziologen 
          Karl Mannheim (1893-1947) in Frankfurt am Main. Seine Habilitation mit 
          dem Thema "Die höfische Gesellschaft. Eine Untersuchung zur 
          Soziologie des Königtums und der höfischen Aristokratie" 
          aus dem Jahr 1933 wurde von der wissenschaftlichen Öffentlichkeit 
          kaum beachtet - ebenso wie sein Hauptwerk "Über den Prozess 
          der Zivilisation", das 1939 in der Schweiz veröffentlicht 
          wurde, wurde sie erst durch die Wiederveröffentlichung im Jahr 
          1969 bekannt. Elias ging nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 
          ins Exil, zuerst nach Paris, dann, im Jahr 1935, nach London. Dort besuchten 
          ihn 1938 seine Eltern, die er vergeblich zum Bleiben im sicheren Land 
          zu bewegen suchte. Die Mutter starb Anfang der 40er Jahre im KZ Auschwitz.
 Von 1954 bis 1962 war er als Dozent für Soziologie an der Universität 
          Leicester tätig, 1962 bis 1964 hatte er eine Professur an der Universität 
          in Akkra (Ghana) inne. Zahlreiche Gastvorlesungen führten Elias 
          in der Folge auch an deutsche Universitäten (Frankfurt/Main, Aachen, 
          Münster, Konstanz und Bochum), 1975 war er Mitarbeiter am Zentrum 
          für Interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld. 
          1984 ließ er sich auf Dauer in Amsterdam nieder, wo er am 1. August 
          1990 starb. Für sein Gesamtwerk wurde Norbert Elias 1977 mit dem 
          Theodor W. Adorno-Preis der Stadt Frankfurt am Main ausgezeichnet.
 Norbert Elias gilt als einer der bedeutendsten Soziologen des 20. Jahrhunderts. 
          Das Ziel seiner Arbeit sah er in der Hauptsache darin, "eine sinnvollere 
          Art des Zusammenlebens der Menschheit herbeizuführen" und 
          damit letztlich "die Lage der Menschheit zu bessern" - so 
          in einem Interview mit der "Frankfurter Rundschau" (Nr. 200 
          vom 29. August 1990) kurz vor seinem Tod. Norbert Elias, so Hans-Martin 
          Lohmann in der gleichen Zeitung (Nr. 178 vom 3. August 1990), "wird 
          uns als ein Mensch und als ein großer Gelehrter in Erinnerung 
          bleiben, in dessen Werk sich in einzigartiger Weise der 'soziologische 
          Blick' für langfristige soziale Entwicklungsprozesse, die Liebe 
          zum empirischen Detail und die philosophische Betrachtung der Menschen 
          und ihrer Lebensverhältnisse verbinden". In einem Nachruf 
          auf Elias resümierte der Bamberger Soziologie-Professor Ulrich 
          Beck: "Ohne ihn wird die Soziologie die Herausforderungen der zerbrechlich 
          werdenden Moderne nie begreifen können. Im Suchen nach den jetzt 
          fälligen Fragen werden wir ihn schmerzlich vermissen." (In: 
          Der Spiegel Nr. 32 vom 6. August 1990) Gustav Seibt sieht in Norbert 
          Elias den "Denker der jetzt anbrechenden Zeit": "Es spricht 
          alles dafür, dass seine Zukunft gerade erst begonnen hat." 
          (FAZ Nr. 178 vom 3. August 1990) Ulrich Greiner schließlich sieht 
          den großen zukünftigen Nutzen der Elias-Lektüre darin, 
          "dass wir mehr darüer lernen, wie die Menschen miteinander 
          funktionieren". Er war, so Greiner, "seiner Zeit voraus". 
          "Solche Unerschrockenheit und Geistesschärfe, solche Freundlichkeit 
          und Menschenliebe bleiben ein Lichtblick." (Die Zeit Nr. 33 vom 
          10. August 1990)
 
 Grundbegriffe 
          der Zivilisationstheorie Norbert Elias` und ihre Bedeutung für 
          die LiteraturwissenschaftDie Implikationen 
          der bereits in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelten 
          Zivilisationstheorie Norbert Elias' sind besonders in den letzten beiden 
          Jahrzehnten aus soziologischer, philosophischer, geschichtswissenschaftlicher 
          und nicht zuletzt literaturwissenschaftlicher Sicht vielfach beschrieben 
          und diskutiert worden. Was Elias versucht, ist nichts weniger als die 
          Theorie gesellschaftlichen Wandels, eine alle menschlichen Daseinsbereiche 
          einbeziehende "Menschenwissenschaft", gar eine "umfassende 
          Theorie der menschlichen Gesellschaft, genauer gesagt, der Menschheitsentwicklung 
          [...], die als integrierender Bezugsrahmen f�r die verschiedenen speziellen 
          Gesellschaftswissenschaften" dient. [1] Wesentliche 
          Grundlage hierf�r ist ihm eine Grenzdurchl�ssigkeit der verschiedenen 
          Disziplinen, insbesondere der Geschichtswissenschaft und der Soziologie, 
          die er nachdr�cklich zur Kooperation auffordert. Durch die strukturgeschichtliche 
          Auff�llung der oftmals blo� personalisierenden Betrachtungsweise der 
          Historiographie einerseits und die verst�rkte Einbeziehung des individuell-geschichtlichen 
          Faktors in die soziologische Praxis andererseits soll ein umfassender 
          "Rehistorisierungsproze� der Sozialwissenschaften" ebenso eingeleitet 
          werden wie eine "zunehmende Theorieorientierung der Geschichtswissenschaft". 
          [2] Dies setzt auch und gerade voraus, dass 'Individuum' 
          und 'Gesellschaft' nicht wie bisher in polaren, dichotomischen Dimensionen 
          gedacht, sondern vielmehr in ihrer wechselseitigen Bedingtheit beobachtet 
          werden.
  
          "Die 
            Strukturen der menschlichen Psyche, die Strukturen der menschlichen 
            Gesellschaft und die Strukturen der menschlichen Geschichte, sie sind 
            Komplement�rerscheinungen und nur im Zusammenhang miteinander zu erforschen." 
            [3]  Elias geht 
          es im wesentlichen um die "Verflechtungszusammenh�nge" menschlichen 
          Handelns, um die "Inderdependenz der Menschen", die letztlich sozialen 
          und geschichtlichen Wandel initiieren:   
          "Pl�ne 
            und Handlungen, emotionale und rationale Regungen der einzelnen Menschen 
            greifen best�ndig freundlich oder feindlich ineinander. Diese fundamentale 
            Verflechtung der einzelnen, menschlichen Pl�ne und Handlungen kann 
            Wandlungen und Gestaltungen herbeif�hren, die kein einzelner Mensch 
            geplant oder geschaffen hat. Aus ihr, aus der Inderdependenz der Menschen, 
            ergibt sich eine Ordnung von ganz spezifischer Art, eine Ordnung, 
            die zwingender und st�rker ist, als Wille und Vernunft der einzelnen 
            Menschen, die sie bilden. Es ist diese Verflechtungsordnung, die 
            den Gang des geschichtlichen Wandels bestimmt; sie ist es, die dem 
            Proze� der Zivilisation zugrunde liegt." [4] Figuration, 
          Dynamik und InterdependenzenDas Geflecht von zwischenmenschlichen Interdependenzen begreift Elias 
          als "Figuration", wobei der Begriff keineswegs statische Gebilde 
          impliziert, sondern vielmehr den stets wandelbaren, den dynamischen 
          Charakter jener Interdependenzen betont wissen will. Elias' eigentliche 
          Zivilisationstheorie basiert gerade auf diesem Gedanken einer allwaltenden 
          Dynamik: Wenn es um "Erkl�rungen des Gewordenseins und des Werdens 
          von Ereignisketten" geht, wenn man unterstellt, dass "jede soziale 
          Gegenwart aus der Vergangenheit kommend �ber sich hinaus auf m�gliche 
          Zuk�nfte hinweist", so sind statische und gesetzesartige Theoriegeb�ude 
          (- Elias denkt hierbei etwa an Talcott Parsons -), mithin "statische 
          Struktur- und Funktionsbegriffe", die vom Wandel der Gesellschaften 
          abstrahieren, wenig geeignet, zur Erhellung des anstehenden Problems 
          beizutragen. [5] Nur eine umfassende "Prozesstheorie" 
          vermag nach Elias den diachronischen Charakter von Gesellschaften ad�quat 
          zu erfassen.
 Im Sinne 
          Elias' ist der Zivilisationsprozess als ein "Kontinuum zunehmender 
          funktionsteiliger Abh�ngigkeiten" zu verstehen, "aus denen st�ndig 
          anwachsende Verhaltenszw�nge hervorgehen". [6] Dabei 
          ist "Zivilisation" weder "vern�nftig" und "rational" 
          noch "irrational" und unbeeinflussbar:   
          "Sie 
            [die Zivilisation] wird blind in Gang gesetzt und in Gang gehalten 
            durch die Eigendynamik eines Beziehungsgeflechts, durch spezifische 
            Ver�nderungen der Art, in der die Menschen miteinander zu leben gehalten 
            sind. Aber es ist durchaus nicht unm�glich, da� wir etwas 'Vern�nftigeres', 
            etwas im Sinne unserer Bed�rfnisse und Zwecke besser Funktionierendes 
            daraus machen k�nnen. Denn gerade im Zusammenhang mit dem Zivilisationsproze� 
            gibt das blinde Spiel der Verflechtungsmechanismen selbst allm�hlich 
            einen gr��eren Spielraum zu planm��igen Eingriffen in das Verflechtungsgewebe 
            und den psychischen Habitus, zu Eingriffen auf Grund der Kenntnis 
            ihrer ungeplanten Gesetzm��igkeiten." [7] Die stetig 
          anwachsende Differenzierung und Teilung gesellschaftlicher Funktionen 
          ist verbunden mit einer "Ausweitung der Interdependenzketten" und 
          damit mit einer wachsenden Abh�ngigkeit der Menschen voneinander. Dabei 
          wird die gesellschaftliche Differenzierung von einer zugleich wirksam 
          werdenden Differenzierung der menschlichen "psychischen Apparatur" 
          begleitet:   
          "Mit 
            der Differenzierung des gesellschaftlichen Gewebes wird auch die soziogene, 
            psychische Selbstkontrollapparatur differenzierter, allseitiger und 
            stabiler." [8]  Mit 
          fortschreitender Funktionsteilung, mit zunehmender 'Zivilisation' also, 
          wird auch das Interdependenzgeflecht immer dichter, in das das Individuum 
          eingebunden ist; die differenzierten und komplizierter werdenden Verflechtungsmechanismen 
          f�hren in weiterer Konsequenz zur Etablierung gr��erer menschlicher 
          Integrationseinheiten, zu innerlich befriedeten, das Gewaltmonopol repr�sentierende 
          Staaten. Mit der "Monopolisierung der k�rperlichen Gewalt" (- verbunden 
          mit einer Pazifizierung der Gesamtgesellschaft -), mit der "Ausweitung 
          der Handlungsketten und Interdependenzen im gesellschaftlichen Raume" 
          muss sich zugleich das Verhalten des Menschen grundlegend wandeln: Die 
          dem Individuum gegen�berstehende gesellschaftliche Einheit zwingt dieses 
          im existentiellen Sinne dazu, "spontane Wallungen und Leidenschaften" 
          zugunsten einer merklichen "Zur�ckhaltung der Affekte", einer "Weitung 
          des Gedankenraums �ber den Augenblick hinaus in die vergangenen Ursach-, 
          die zuk�nftigen Folgeketten" einzud�mmen. [9] Es 
          entsteht ein "gesellschaftlicher Zwang zum Selbstzwang" eine Verinnerlichung 
          der Fremdzw�nge zu Selbstzw�ngen.
 Scham- 
          und PeinlichkeitsschwellenDer vielleicht augenscheinlichste Ausdruck der Internalisierung von 
          Zw�ngen und �ngsten ist das "starke Vorr�cken der Scham- und Peinlichkeitsschwelle" 
          [10] seit dem Ende des Mittelalters, eine psychische 
          Transformation, die zuerst in den h�fischen Oberschichten entsteht und 
          sich allm�hlich modellierend auf den Triebhaushalt der gesamten Gesellschaft 
          auswirkt. Elias veranschaulicht diese Entwicklung am Beispiel von konkreten 
          Verhaltens�nderungen etwa beim Essen und Trinken, beim Umgang mit Messer 
          und Gabel oder bei der Einstellung von Schneuzen und Spucken in der 
          �ffentlichkeit, Modifikationen im menschlichen Verhalten, die eine durchgreifende 
          Verfeinerung der Sitten und der Umgangsformen indizieren. Als wesentliche 
          Triebkraft, als einen der "st�rksten Motoren zur Umwandlung von 
          Fremdzw�ngen in Selbstzw�nge" [11] identifiziert 
          Elias die immerw�hrende Konkurrenz der sozialen Gruppen und der einzelnen 
          um Prestige, um "Status" und Macht.
 Zivilisationstheorie 
          und LiteraturwissenschaftDie Zivilisationstheorie Norbert Elias' geh�rt heute zum durchaus anerkannten 
          "Arsenal der Theorien, die beim literaturwissenschaftlichen, insbesondere 
          beim literaturhistorischen Arbeiten herangezogen werden" [12]. 
          Der in Mannheim lehrende Literaturwissenschaftler Reiner Wild hat in 
          mehreren Untersuchungen bisher am ausf�hrlichsten und �berzeugendsten 
          die m�glichen 'wechselseitigen Erhellungen' von Literaturwissenschaft 
          resp. -geschichte und Zivilisationstheorie beleuchtet. Wild geht davon 
          aus, dass literarisches Handeln und literarischer Wandel ein Teilbereich 
          des zivilisatorischen Handelns bzw. Wandels darstellt, ohne dabei jedoch 
          die relative Eigenst�ndigkeit literarhistorischer Prozesshaftigkeit 
          aus dem Auge zu verlieren. Ausgehend von der grundlegenden Intention 
          zivilisationshistorischer Fragestellung, n�mlich von der Erkenntnis 
          des Wandels der Standards, sind literarische Texte vorerst als Zeugnisse 
          eben dieses zivilisatorischen Wandels anzusehen - Literatur kann in 
          diesem Fall als "Ausdruck und Reflexion psychischer Wandlungsprozesse 
          und damit der Ver�nderungen psychischer Strukturen gelesen werden" [13]. 
          Dar�ber hinaus ist die Wirkung von Literatur zu ber�cksichtigen, die 
          selbst zu einem "Movens psychischer und sozialer Ver�nderungen 
          werden kann" [14].
 Grunds�tzlich 
          ist der Literatur im Prozess der Zivilisation eine polyfunktionale Bedeutung 
          zuzuschreiben: Literatur kann - einzig oder im Verbund mit anderen - 
          didaktische, geselllige, sensibilisierende, entlastende, erfahrungserweiternde, 
          reflexive, kritische und/oder stabilisierende Funktionen erf�llen, also 
          auf geforderte zivilisatorische Standards aufmerksam machen und deren 
          Erf�llung einfordern, die individuelle Verankerung der von der Gesellschaft 
          erwartete Selbstregulierung der Triebe psychisch unterst�tzen oder eine 
          weitgehend von eben diesem Selbstzwang enthobene fiktive Gegenwelt kreieren, 
          in der dem Rezipienten ein Ausleben anderer, von der Gesellschaft nicht 
          sanktionierter Bed�rfnisse partiell als - wenn auch kaum lebbare - Potentialit�t 
          angeboten wird. Diese weitgehend stabilisierende Funktion von Literatur, 
          die Zivilisationswandel widerspiegelt und ihn nachgerade bef�rdert, 
          schlie�t andererseits eine oppositionelle Haltung zu vorherrschenden 
          Standards keineswegs aus.   Der 
          "Doppelcharakter" von Literatur Wild konstatiert eine breite, wohlbegr�ndete Basis f�r eine zivilisationstheoretisch 
          orientierte Literaturwissenschaft. Neben der rein materialen Verwertung 
          der Darlegungen Elias', wie sie vornehmlich in medi�vistischen Arbeiten 
          begegnet, ist es insbesondere der spezifische, auf mehreren Ebenen offenbar 
          werdende 'Doppelcharakter' von 'Literatur', der eine zivilisationstheoretisch 
          untermauerte Besch�ftigung mit diesem Gegenstand als besonders fruchtbar 
          erscheinen l�sst: Literatur ist zugleich Abbildung von als auch 
          Reflexion �ber zivilisatorischen Wandel, Literatur ist des weiteren 
          in die Prozesshaftigkeit von 'Zivilisation', in 'Historizit�t' eingebunden, 
          ist aber in ihrer besonderen Form als '�sthetische Erkenntnis' auch 
          zugleich autonomer, in gewisser Hinsicht 'geschichtsenthobener' Diskurs. 
          Diese 'dialektische' Sicht bietet somit zumindest zwei Vorteile: Zum 
          einen werden die Momente von Komplementarit�t und Wechselhaftigkeit 
          von Literatur und Zivilisation nachgerade betont, ohne zum anderen den 
          Texten ihre spezifische 'Literarizit�t', ihre 'Poetizit�t' und damit 
          ihre relative Autonomie gegen�ber anderen Diskursen zu nehmen. [15] 
          Vor diesem definitorischen Hintergrund konzediert Wild eine thematisch-gegenst�ndliche 
          Weite literarischer Texte, in denen alle Momente zivilisatorischen Wandels 
          zur Geltung kommen, also etwa Machtbalancen in den Figurationen, Identit�tsbildungen 
          oder die Transformation psychischer Strukturen, wobei besonders letztere 
          etwa anhand von Figurenkonstellationen in Dramen ablesbar werden.
 Zivilisationstheorie 
          und MentalitätsgeschichteDes weiteren k�nnen innerdramatische Figurationen als Darstellung und 
          Reflexion gesellschaftlicher Figurationen interpretiert werden; ber�cksichtigt 
          man diesbez�glich, dass diesen "sowohl eine Beharrungs- als auch 
          eine Wandlungstendenz innewohnt" [16], so k�nnte 
          im mentalit�tsgeschichtlichen Sinne nach den Anteilen und Gewichtungen 
          von Statik und Dynamik innerhalb des Entwicklungsprozesses von Figurationen 
          gefragt werden. Der damit benannte Umstand von Verkn�pfungsm�glichkeiten 
          zivilisationstheoretischer und mentalit�tshistorischer Problemstellungen 
          soll abschlie�end noch einmal beispielhaft hervorgehoben werden. Die 
          "unmittelbare" - man k�nnte erg�nzen: vorbewusste - Zuweisung von 
          Sinnhaftigkeit des eigenen Verhaltens, das Moment der 'Selbstverst�ndlichkeit', 
          das der Bewusstseinsebene 'Mentalit�t' origin�r eigen ist, funktioniert 
          solange, wie es dem Kollektiv m�glich ist, sich der 'Unhintergehbarkeit' 
          seiner eigenen mentalen Vernetzung permanent selbst zu vergewissern. 
          Diese Selbstvergewisserung ger�t dann ins Schwanken, wenn das Kollektiv 
          mit g�nzlich anderern Erfahrungshorizonten konfrontiert wird, die das 
          eigene System elementar zu bedrohen scheinen, wenn also eine Erfahrung 
          der 'Differenz' ins Spiel ger�t: "Ihre Mentalit�t", so Erich Sch�n,
  
          "ist 
            den Betroffenen weitestgehend selbstverst�ndlich, gilt ihnen gar als 
            'richtig' oder als nat�rlich, jedenfalls solange es die ihres Kollektivs 
            ist und sie nicht in der Begegnung mit anderen Gruppen die Erfahrung 
            von Differenzen oder im historischen Wandel die Erfahrung qualitativer 
            Spr�nge machen." [17] Als Indikator 
          f�r die Intensit�t der genannten Differenzerfahrung - und hier zeigt 
          sich eine weitere Anschlussm�glichkeit von Mentalit�tsgeschichte und 
          Zivilisationstheorie - k�nnte jenes soziologisch und historisch relevantes 
          Element sein, das Elias mit dem Begriff der "Formalit�ts-Informalit�ts-Spanne 
          einer Gesellschaft" [18] umschrieben hat. Dabei 
          bezeichnet der "Zivilisationsaspekt" "Formalit�t" ein stark 
          konventionalisiertes, von "zeremonieller H�rte" bestimmtes Verhalten, 
          w�hrend "Informalit�t" eine relative "Emanzipation vom Fremdzwang 
          eines vorgeschriebenen gesellschaftlichen Rituals" - ablesbar etwa an 
          der im historischen Prozess zunehmenden 'Entkrampfung' im pers�nlichen 
          Umgang der Menschen - kennzeichnet. [19] Der Begriff 
          "Spanne" verweist auf die Gleichzeitigkeit beider Verhaltenssteuerungen, 
          auf das "synchronische Gef�lle von Formalit�t und Informalit�t", 
          das vom Informalisierungsgef�lle "im Nacheinander der Gesellschaftsentwicklung", 
          also vom "diachronischen Informalisierungsgef�lle" zu unterscheiden 
          ist. [20] Innerhalb jeder Gesellschaft gibt es nach 
          Elias "ein spezifisches und mit hoher Genauigkeit bestimmbares 
          Gef�lle zwischen relativer Formalit�t und relativer Informalit�t [...], 
          das gr��er oder kleiner werden kann" [21] und ebenfalls 
          historischen Wandlungen ausgesetzt ist. Elias' These geht dahin, dass 
          die Formalit�ts-Informalit�ts-Spanne in fortgeschrittenen Gesellschaften 
          als relativ klein anzusehen sei; �ber Elias hinausgehend und an mentalit�tsgeschichtlich 
          relevante Fragen ankn�pfend, k�nnte gefolgert werden, dass ein hoher 
          Grad an mentaler Abwehrreaktion innerhalb eines Kollektivs zugleich 
          auf eine dort vorwaltende gro�e Spannweite von Formalit�t und Informalit�t 
          hinweist.  Insgesamt 
          kann Elias' Entwurf, seine historisch-soziologische 'Verstehenstheorie', 
          als in vielen Teilen gelungene Verkn�pfung der "'kleine[n] Geschichte' 
          des Individuums mit der 'gro�en Geschichte' der Gesellschaft" [22] 
          gewertet werden. Besonders der Literaturwissenschaft scheint sie - nach 
          Andreas D�rner und Ludgera Vogt - dazu geeignet,   
          "zu 
            vermeiden, da� die Textwelten in einer anachronistischen Weise rekonstruiert 
            werden, die eher unsere eigenen Vorstellungen und Verhaltensformen 
            refelektiert als solche der Entstehungszeit". [23]  Nicht 
          zuletzt deshalb sind im ürigen durchaus Anschlussmöglichkeiten 
          an mentalitätsgeschichtliche Überlegungen gesehen worden. 
          M�gliche Parallelen gerade zwischen Mentalit�tshistorie und dem Theorieentwurf 
          Elias' sind zwar vereinzelt aufgezeigt worden, die Zur�ckhaltung, ja 
          Skepsis hinsichtlich einer Vernetzungspotentialit�t beider Ans�tze jedoch 
          scheint zu �berwiegen. [24] Nichtsdestoweniger sind 
          gewisse Analogien zuweilen bis in die Begrifflichkeit hinein zu entdecken. 
          Ber�cksichtigt man beispielsweise die soziokulturelle Orientierungs- 
          und Kontrollfunktion, die 'Mentalit�ten' zugeschrieben werden, bedenkt 
          man des weiteren ihre gruppenintegrative und damit stabilisierende Funktion, 
          die sie f�r ein jeweiliges Kollektiv unentbehrlich machen, so lassen 
          sich durchaus Parallelen etwa zu Elias' These eines langfristigen "Wandels 
          der Affekt- und Kontrollstrukturen von Menschen" in "Richtung einer 
          zunehmenden Straffung und Differenzierung der Kontrollen" [25] 
          feststellen, wobei sich - verk�rzt formuliert - die Mentalit�tshistorie 
          mehr auf das Moment der Konstanz, Elias mehr auf das der Prozesshaftigkeit 
          konzentriert. Eine Strukturwandlung in langandauernden Dimensionen konzedieren 
          jedoch beide.
 Holger 
          Dauer © 
          TourLiteratur / AutorAlle Rechte vorbehalten
 Buchcover:1) Hermann Korte: Über Norbert Elias. Das Werden eines Menschenwissenschaftlers. 
          Leverkusen: Verlag Leske + Budrich 1997.
 2) Norbert Elias: Über den Prozeß der Zivilisation. Bd. 1: 
          Wandlungen des Verhaltens in den weltlichen Oberschichten des Abendlandes. 
          22., neu durchgesehene u. erweiterte Aufl. Frankfurt/M.: Suhrkamp Verlag 
          1998.
 3) Norbert Elias: Mozart. Zur Soziologie eines Genies. Frankfurt/M.: 
          Suhrkamp Verlag 1993 (Taschenbuch).
 4) Ralf Baumgart / Volker Eichener: Norbert Elias zur Einführung. 
          2. Aufl. Hamburg: Junius Verlag 1997
 
  Weiterführende 
          Literatur zu Norbert Elias und zur Zivilisationstheorie
  Links:
  "Blick 
          auf das Leben eines Mythenj�gers. Versuch einer Kurzbiographie" 
          von Sebastian Wessels - ausf�hrliche biografisch-werkgeschichtliche 
          Darstellung auf der Grundlage der aktuellen Forschungsliteratur
  "Norbert 
          Elias and Process Sociology" - Linkliste der Universit�t Sydney. 
          Aus der Selbstdarstellung: "This site identifies and provides internet 
          resources for all social scientists working with the ideas of Norbert 
          Elias and process sociology."
  "�ber 
          Norbert Elias" - Biografische Kurzinfos, Thesen zu und Textausz�ge 
          aus Norbert Elias` "Prozess der Zivilisation" - auf den Seiten 
          des Instituts f�r P�dagogik der Technischen Universit�t Braunschweig
  Kurzbiografie 
          beim Suhrkamp Verlag
  Ein ausf�hrliches 
          Thesenpapier zur Magister-Zwischenpr�fung von Felix Tietje, u.a. 
          zum Thema "Der Prozess der Zivilisation"
  "Die 
          Deutschen. Norbert Elias und die Politische Kulturforschung" - Artikel 
          von Prof. Dr. Martin Greiffenhagen auf den Seiten des "Zentrums 
          f�r interdisziplin�re Forschung" (ZIF) der Universit�t Bielefeld
  "HyperEliasWorldCatalogueHTM" 
          - Aus der Selbstdarstellung: "Eine umfassende, kontextorientierte 
          und referentielle Bibliographie und Mediendokumentation aller Werke 
          und �u�erungen von Norbert Elias"
 Anmerkungen   [1] 
          Elias, Norbert: Notizen zum Lebenslauf. In: Norbert Elias �ber sich 
          selbst. Ein biographisches Interview von A. J. Heerma und A. v. Stolk. 
          �bersetzt von Michael Schr�ter. Frankfurt/M. 1990. (= edition suhrkamp. 
          1590.) S. 172. [zur�ck] [2] 
          J�ger, Wolfgang: "Menschenwissenschaft" und historische Sozialwissenschaft. 
          M�glichkeiten und Grenzen der Rezeption von Norbert Elias in der Geschichtswissenschaft. 
          In: Archiv f�r Kulturgeschichte 77 (1995) S. 85. F�r Elias' Konzeption 
          ist gerade dieser Punkt von eminenter Bedeutung; in zahlreichen Aufs�tzen 
          verweist er immer wieder darauf. Vgl. etwa: Elias, Norbert: Zur Grundlegung 
          einer Theorie sozialer Prozesse. In: Zeitschrift f�r Soziologie 6 (1977) 
          S. 134: "Die heute weitverbreitete Vorstellung von dem Verh�ltnis 
          von 'Geschichte' und 'Gesellschaft' als zweier unabh�ngig existierender 
          Gegenstandsbereiche ist [...] eine wissenschaftsideologische Mythe. 
          Historiker unterstellen gew�hnlich, da� sie 'Geschichte' erforschen, 
          ohne auf der gleichen Ebene der Abstraktion Rechenschaft dar�ber abzulegen, 
          wessen Geschichte es ist, die sie erforschen. Wenn sie das t�ten, m��ten 
          sie sagen, da� es [...] immer die Geschichte von 'Gesellschaften' ist, 
          die das Rahmenwerk ihrer Untersuchungen bildet. Soziologen ihrerseits 
          unterstellen heute gew�hnlich als selbstverst�ndlich, da� sie alle m�glichen 
          Aspekte menschlicher Gesellschaften erforschen. Aber die Entwicklung 
          ihres Faches hat in Wirklichkeit dazu gef�hrt, da� sie sich mehr und 
          mehr auf die Erforschung gegenw�rtiger Gesellschaften [...] beschr�nken. 
          [...] Die Tatsache, da� die Art des menschlichen Zusammenlebens in gegenw�rtigen 
          Gesellschaften nahtlos aus einer kontinuierlichen Abfolge fr�herer Arten 
          des Zusammenlebens hervorgegangen ist [...], da� [...] diese Gegenwart 
          nur ein kurzer Moment eines langen Prozesses ist, erscheint [...] f�r 
          diesen Typ der Soziologie irrelevant." [zur�ck] [3] 
          Elias, Norbert: Die Gesellschaft der Individuen. In: Ders.: Die Gesellschaft 
          der Individuen. Hrsg. v. Michael Schr�ter. Frankfurt/M. 1991. (= suhrkamp 
          taschenbuch wissenschaft. 974.) S. 60. Der Text erschien zuerst im Jahr 
          1939. [zur�ck] [4] 
          Elias, Norbert: �ber den Proze� der Zivilisation. Soziogenetische und 
          psychogenetische Untersuchungen. Bd. 2: Wandlungen der Gesellschaft. 
          Entwurf zu einer Theorie der Zivilisation. 7. Aufl. Frankfurt/M. 1980. 
          (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 159.) S. 314. Hervorhebung bei 
          Elias. [zur�ck] [5] 
          Zitate: Elias, Norbert: �ber den R�ckzug der Soziologen auf die Gegenwart. 
          In: K�lner Zeitschrift f�r Soziologie und Sozialpsychologie 35 (1983) 
          S. 31. [zur�ck] [6] 
          Wehowsky, Andreas: Uns beweglicher machen als wir sind - �berlegungen 
          zu Norbert Elias. In: �sthetik und Kommunikation 8 (1977) H. 30. S. 
          10. [zur�ck] [7] 
          Elias, Norbert: �ber den Proze� der Zivilisation. Soziogenetische und 
          psychogenetische Untersuchungen. Bd. 2: Wandlungen der Gesellschaft. 
          Entwurf zu einer Theorie der Zivilisation. 7. Aufl. Frankfurt/M. 1980. 
          (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 159.), S. 316. Es bleibt einer 
          weitergehenden Betrachtung vorbehalten, inwiefern der hier von Elias 
          ins Spiel gebrachte Habitusbegriff mit jenem, den Pierre 
          Bourdieu zur Diskussion stellt, vergleichbar ist. [zur�ck] [8] 
          Elias, Norbert: �ber den Proze� der Zivilisation. Soziogenetische und 
          psychogenetische Untersuchungen. Bd. 2: Wandlungen der Gesellschaft. 
          Entwurf zu einer Theorie der Zivilisation. 7. Aufl. Frankfurt/M. 1980. 
          (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 159.), S. 319 f. [zur�ck] [9] 
          Zitate: Elias, Norbert: �ber den Proze� der Zivilisation. Soziogenetische 
          und psychogenetische Untersuchungen. Bd. 2: Wandlungen der Gesellschaft. 
          Entwurf zu einer Theorie der Zivilisation. 7. Aufl. Frankfurt/M. 1980. 
          (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 159.), S. 322. [zur�ck] [10] 
          Elias, Norbert: �ber den Proze� der Zivilisation. Soziogenetische und 
          psychogenetische Untersuchungen. Bd. 2: Wandlungen der Gesellschaft. 
          Entwurf zu einer Theorie der Zivilisation. 7. Aufl. Frankfurt/M. 1980. 
          (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 159.), S. 397. [zur�ck] [11] 
          Elias, Norbert: �ber den Proze� der Zivilisation. Soziogenetische und 
          psychogenetische Untersuchungen. Bd. 2: Wandlungen der Gesellschaft. 
          Entwurf zu einer Theorie der Zivilisation. 7. Aufl. Frankfurt/M. 1980. 
          (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 159.), S. 366. Vgl. hierzu auch 
          Bogner, Artur: Zivilisation und Rationalisierung. Die Zivilisationstheorien 
          Max Webers, Norbert Elias' und der Frankfurter Schule im Vergleich. 
          Opladen 1989, bes. S. 25 f. [zur�ck] [12] 
          Wild, Reiner: Literarischer Wandel und Zivilisationsproze�. Bemerkungen 
          zu den wechselseitigen Beziehungen. In: Norbert Elias und die Menschenwissenschaften. 
          Studien zur Entstehung und Wirkungsgeschichte seines Werkes. Hrsg. v. 
          Karl-Siegbert Rehberg. Frankfurt/M. 1996. (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 
          1149.), S. 194. [zur�ck] [13] 
          Wild, Reiner: Literatur und Zivilisationstheorie. In: Literaturwissenschaft 
          - Kulturwissenschaft. Positionen, Themen, Perspektiven. Hrsg. v. Renate 
          Glaser u. Matthias Luserke. Opladen 1996. (= WV studium. 171.) S. 79. 
          [zur�ck] 
           [14] 
          Wild, Reiner: Literarischer Wandel und Zivilisationsproze�. Bemerkungen 
          zu den wechselseitigen Beziehungen. In: Norbert Elias und die Menschenwissenschaften. 
          Studien zur Entstehung und Wirkungsgeschichte seines Werkes. Hrsg. v. 
          Karl-Siegbert Rehberg. Frankfurt/M. 1996. (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 
          1149.), S. 195. [zur�ck] [15] 
          Vgl. zum Dargelegten: Wild, Reiner: Literarischer Wandel und Zivilisationsproze�. 
          Bemerkungen zu den wechselseitigen Beziehungen. In: Norbert Elias und 
          die Menschenwissenschaften. Studien zur Entstehung und Wirkungsgeschichte 
          seines Werkes. Hrsg. v. Karl-Siegbert Rehberg. Frankfurt/M. 1996. (= 
          suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 1149.), S. 194 - 196 und: Wild, Reiner: 
          Literatur und Zivilisationstheorie. In: Literaturwissenschaft - Kulturwissenschaft. 
          Positionen, Themen, Perspektiven. Hrsg. v. Renate Glaser u. Matthias 
          Luserke. Opladen 1996. (= WV studium. 171.), S. 78 - 81. Von Wild stammt 
          im �brigen auch die bisher umfangreichste Untersuchung zum Komplex Zivilisationstheorie 
          und Literaturwissenschaft: Vgl.: Literatur im Proze� der Zivilisation. 
          Entwurf einer theoretischen Grundlegung der Literaturwissenschaft. Stuttgart 
          1982. [zur�ck] [16] 
          Ebers, Nicola: "Individualisierung". Georg Simmel - Norbert Elias 
          - Ulrich Beck. W�rzburg 1995. (= Epistemata. W�rzburger Wissenschaftliche 
          Schriften. Reihe Philosophie. 169.) S. 177. [zur�ck] [17] 
          Sch�n, Erich: Der Verlust der Sinnlichkeit oder Die Verwandlung des 
          Lesers. Mentalit�tswandel um 1800. Stuttgart 1993. (= Sprache und Geschichte. 
          12.) S. 29. [zur�ck] [18] 
          Elias, Norbert: Studien �ber die Deutschen. Machtk�mpfe und Habitusentwicklung 
          im 19. und 20. Jahrhundert. Hrsg. v. Michael Schr�ter. Frankfurt/M. 
          1992. (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 1008.), S. 41 et passim. 
          Das Buch erschien zuerst 1989, also ein Jahr vor Elias' Tod. [zur�ck] [19] 
          Zitate: Elias, Norbert: Studien �ber die Deutschen. Machtk�mpfe und 
          Habitusentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert. Hrsg. v. Michael Schr�ter. 
          Frankfurt/M. 1992. (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 1008.), S. 
          41 und S. 53. [zur�ck] 
           [20] 
          Zitate: Elias, Norbert: Studien �ber die Deutschen. Machtk�mpfe und 
          Habitusentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert. Hrsg. v. Michael Schr�ter. 
          Frankfurt/M. 1992. (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 1008.), S. 
          41. [zur�ck] [21] 
          Elias, Norbert: Studien �ber die Deutschen. Machtk�mpfe und Habitusentwicklung 
          im 19. und 20. Jahrhundert. Hrsg. v. Michael Schr�ter. Frankfurt/M. 
          1992. (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 1008.), S. 44. [zur�ck] [22] 
          Lepenies, Wolf: Ein Au�enseiter, voll unbefangener Einsicht. Laudatio 
          auf Norbert Elias anl��lich der Verleihung des Theodor W. Adorno Preises 
          am 2. Oktober 1977. In: Elias, Norbert u. Wolf Lepenies: Zwei Reden 
          anl��lich der Verleihung des Theodor W. Adorno Preises 1977. Frankfurt/M. 
          1977. (= edition suhrkamp. 954.) S. 15. [zur�ck] [23] 
          D�rner, Andreas u. Ludgera Vogt: Kultursoziologie (Bourdieu - Mentalit�tengeschichte 
          - Zivilisationstheorie). In: Neue Literaturtheorien. Eine Einführung. 
          Hrsg. v. Klaus-Michael Bogdal. Opladen 1990. (= WV studium. Bd. 156.), 
          S. 145. In seinem 1969 erstmals erschienenen Buch "Die h�fische 
          Gesellschaft" wendet sich Elias strikt gegen eine relativistische Sichtweise, 
          fremde und zeitlich zur�ckliegende Menschen und Kulturen betreffend. 
          Es komme vielmehr darauf an, Menschen anderer Gesellschaften und deren 
          Kulturzeugnisse "ihre Einzigartigkeit, ihre Einmaligkeit und Unterschiedlichkeit" 
          zu lassen. Elias, Norbert: Die h�fische Gesellschaft. Untersuchungen 
          zur Soziologie des K�nigtums und der h�fischen Aristokratie. Mit einer 
          Einleitung: Soziologie und Geschichtswissenschaft. Frankfurt/M. 1983. 
          (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 423.) S. 315. [zur�ck] [24] 
          Von wenigen, eher sporadisch auftretenden Ausnahmen abgesehen, hat meines 
          Wissens nach einzig der Mentalit�tshistoriker Roger Chartier auf die 
          gro�e Bedeutung von Norbert Elias f�r die 'Neue Geschichtswissenschaft', 
          also die Mentalitätsgeschichte, nachdr�cklich hingewiesen. In seinem 
          Band "Die unvollendete Vergangenheit" widmet er ihm ein eigenes 
          Kapitel. Vgl. Chartier, Roger: Gesellschaftliche Figuration und Habitus. 
          Norbert Elias und "Die h�fische Gesellschaft". In: Ders.: Die unvollendete 
          Vergangenheit. Geschichte und die Macht der Weltauslegung. Aus dem Franz�sischen 
          v. Ulrich Raulff. Frankfurt/M. 1992. (= Fischer Wissenschaft. 10968.) 
          S. 44 - 69. Der Text erschien zuerst als Vorwort zur franz�sischen Neuausgabe 
          von "Die h�fische Gesellschaft" ("La soci�t� de cour"), Paris 
          1985, dort S. I - XXVIII. [zur�ck] [25] 
          Elias, Norbert: �ber den Proze� der Zivilisation. Soziogenetische und 
          psychogenetische Untersuchungen. Bd. 1: Wandlungen des Verhaltens in 
          den weltlichen Oberschichten des Abendlandes. 7. Aufl. Frankfurt/M. 
          1980. (= suhrkamp taschenbuch wissenschaft. 158.) S. IX. 
          [zur�ck] 
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